Gemüseraritäten

- Foto: Biohof Achleitner
- hochgeladen von Florian Uibner
Immer mehr alte Gemüse- und Obstarten kehren auf die heimischen Felder und unseren Speiseplan zurück.
BEZIRK. Grundlage für unsere Ernährung ist die Vielfalt der Kulturpflanzen. In letzter Zeit bemerkt man in der Landwirtschaft einen Trend zurück zu alten heimischen Gemüse- und Obstraritäten. Wesentlicher Vorteil dieser Raritäten: Da diese Pflanzen noch in ihrer ursprünglichen Form erhalten sind, kann aus ihnen Saatgut gewonnen werden.
"Der Großteil der Saatgutproduktion liegt derzeit in der Hand von wenigen weltweit agierenden Konzernen. Sie arbeiten an Züchtungen, die viele positive Eigenschaften mitbringen und hohe Erträge sichern sollen. Nachteil von vielen dieser Züchtungen ist, dass sich die Pflanzen nicht mehr auf natürliche Weise vermehren können. Die Landwirte kommen dadurch in die totale Abhängigkeit von den Saatgutherstellern, da sie Saatgut nicht mehr selbst produzieren können", erklärt Günter Achleitner, Besitzer des gleichnamigen Biohofes in Eferding.
Resistent gegen Schädlinge
Neben dem Vorteil der eigenen Saatgewinnung sind die Raritäten auch wesentlich resistenter gegen Schädlinge, Wetter und andere Umwelteinflüsse. Gemeinsam mit der Wiener Universität für Bodenkultur wird am Biohof Achleitner an den alten Obst- und Gemüsearten geforscht. "Wir bauen viele Raritäten aus ökologischer Saatgutzüchtung an, etwa die Ananaskirsche, Süßkartoffel oder verschiedene Paprikararitäten. Jede Art hat bestimmte Vorteile: Der Zierkohl zum Beispiel verträgt Temperaturen bis minus acht Grad und bringt damit Farbe auf den Winterspeiseplan. Die Steckrübe galt zu Hungerzeiten als wichtiger Kohlenhydratlieferant, ist aber sehr kalorienarm. Besonders Kindern schmeckt die süße Steckrübe", so Achleitner.



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