Klinikum Grieskirchen
Kürzere Öffnungszeiten der Unfallchirurgie-Ambulanz

- Die Öffnungszeiten der ambulanten Unfallchirurgie am Klinikum-Standort Grieskirchen sind eingeschränkt worden.
- Foto: Klinikum Wels-Grieskirchen
- hochgeladen von Agnes Nöhammer
Seit 1. Jänner 2025 gibt es am Klinikum-Standort Grieskirchen andere Öffnungszeiten der ambulanten Unfallchirurgie.
GRIESKIRCHEN. Die ambulante unfallchirurgische Versorgung wird in Grieskirchen Montag bis Freitag zwischen 7 und 15.30 Uhr durchgeführt. Im Anschluss sowie an Wochenenden und Feiertagen findet die unfallchirurgische Versorgung in Wels statt, heißt es in einer Aussendung des Klinikums Wels-Grieskirchen.
1,5 Stunden weniger
Bisher stand die ambulante unfallchirurgische Versorgung am Standort Grieskirchen Montag bis Freitag von 7 bis 18 Uhr zur Verfügung.
"Die aktuelle Anpassung erfolgt nach Abwägung des Bedarfs bzw. Patientenaufkommens und den Erfordernissen der Personaleinsatzplanung",
erklärt Carmen Katharina Breitwieser, Geschäftsführerin des Klinikum Wels-Grieskirchen. "Unsere Ärztinnen und Ärzte der Unfallchirurgie bzw. Traumatologie leisten an beiden Standorten viele Dienste, wobei das Patientenaufkommen sehr unterschiedlich ist."
"Hilft uns, Ressourcen zu optimieren"
"Am Standort Wels erfolgt wie bisher die überregionale und interdisziplinäre Traumaversorgung, denn große Akutoperationen benötigen meist auch die Einbindung weiterer Fachdisziplinen wie beispielsweise der Plastischen Chirurgie oder der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, die am Standort Wels verfügbar sind. Dafür benötigen wir auch mehr Personal seitens Unfallchirurgie in Wels“, ergänzt Rainer Gattringer, Ärztlicher Leiter des Klinikum Wels-Grieskirchen.
„Die Unfall-Erstversorgung ist ein zentraler Teil unseres Leistungsspektrums am Standort Grieskirchen. Die zeitliche Anpassung wird keine Auswirkung auf die Qualität der Patientenversorgung haben, aber hilft uns insgesamt, die Ressourcen und somit die Versorgung zu optimieren“,
so Gattringer. Die Anpassung der Öffnungszeiten betrifft die Ambulanz (Erstversorgung und Nachbehandlung). Der stationäre Bereich wird wie bisher rund um die Uhr betrieben.
Nur noch Altersmedizin?
MeinBezirk hat nachgefragt, wie man im Krankenhaus zu der Befürchtung, der Standort Grieskirchen werde irgendwann nur noch für Altersmedizin und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen verwendet werden, steht. Breitwieser und Gattringer gaben dazu folgende Rückmeldung: "Diese Befürchtung sehen wir nicht. Die gegenständliche zeitliche Adaptierung der unfallchirurgischen Ambulanz geht Hand in Hand mit dem Ausbau des endoprothetischen Schwerpunkts am Standort Grieskirchen durch ein erhöhtes Angebot der Abteilung für Orthopädie, der den Standort noch mehr stärken wird. Darüber hinaus bietet der Krankenhausstandort Grieskirchen ein breites Spektrum an medizinischen Versorgungsmöglichkeiten, das weit über die Altersmedizin und die Behandlung von Adipositas bei Kindern und Jugendlichen hinausgeht. Dazu zählen unter anderem die Abteilungen und Institute für Innere Medizin V (Gastroenterologie, Diabetologie und nicht-invasive Kardiologie), Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Anästhesiologie und Intensivmedizin und allgemeine Chirurgie. Ergänzt wird dieses Angebot durch psychiatrisch-psychosomatische Spezialisierungen und essenzielle diagnostische Disziplinen wie Radiologie und Labormedizin."
Rotation der Mitarbeiter
Die Befürchtung würde auch dadurch befeuert, dass Personal von Grieskirchen immer mehr in Wels eingesetzt werde. "Das Klinikum Wels-Grieskirchen arbeitet als ein Unternehmen mit zwei Standorten. In standortübergreifenden Disziplinen wie der Anästhesiologie und Intensivmedizin, der Gynäkologie oder der Viszeralchirurgie gibt es eine geplante Rotation innerhalb der ärztlichen Teams. Dies dient dazu, die Versorgung an beiden Standorten bestmöglich sicherzustellen. In der Unfallchirurgie und Orthopädie leisten die Ärzte ebenfalls an beiden Standorten Dienste", nehmen die Geschäftsführerin und der Ärztliche Leiter Stellung.
Keine großen Änderungen
Auf die Frage, wie sich die neuen Öffnungszeiten der Unfallambulanz auf den Rettungsdienst auswirke, meinen die beiden: "Die Auswertung des Patientenaufkommens hat ergeben, dass nur wenige Patienten nach 15.30 Uhr die Ambulanz aufgesucht haben und auch diese nicht unbedingt im Krankenhaus hätten behandelt werden müssen. Es sind daher keine nennenswerten Veränderungen zu erwarten." Zu der Anmerkung, ob die ärztliche Versorgung in einem Notfall gegeben ist, wenn jemand wegen der geänderten Öffnungszeiten etwa von Natternbach nicht mehr in Grieskirchen behandelt werden kann, meinen Breitwieser und Gattringer: "Die ärztliche Versorgung von Notfällen bleibt unverändert in Wels zentriert und ist weiterhin sichergestellt. Schwerwiegende Fälle, wie polytraumatisierte Patienten oder solche mit hohem Komplikationsrisiko, wurden schon bisher direkt am Standort Wels behandelt. Dies ist aufgrund der interdisziplinären Anforderungen, beispielsweise durch Gefäßchirurgie, rekonstruktive Chirurgie oder Wirbelsäulenchirurgie, notwendig. Für diese Patientengruppe gibt es keine Änderung in der Versorgung, sie sind von der Anpassung der Grieskirchner Öffnungszeiten der ambulanten unfallchirurgischen Versorgung nicht betroffen."



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