Lichterloh brennt es an den Feiertagen

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Zivilschutz und Feuerwehr geben Tipps, wie man gefahrlos die Weihnachtslichter genießen kann.
BEZIRKE. Keine Frage – Weihnachtszeit ist Kerzenzeit. So schön auch Baum und Kranz erleuchtet sind, so schnell kann es zum Brand kommen. In nur zehn Sekunden ist ein Christbaum niedergebrannt. Gründe gibt es genügend. Die meisten Brände lassen sich auf trocken und dürr gewordenes Reisig zurückführen. Feuerwehrkommandant Erwin Hangl von der FF Grieskirchen erklärt: „Die wenigsten Christbaumbrände passieren an Heiligabend, sondern an Silvester oder am Dreikönigstag. Durch die Wohnungsluft werden die Äste mit der Zeit viel trockener und dadurch leichter entzündbar.“ Die richtigen Maßnahmen zu setzen, bevor etwas passiert, rettet im Notfall nicht nur das Weihnachtsfest. Hangl rät: „Man sollte einen Eimer voll Löschwasser oder einen Feuerlöscher in der Nähe haben. Wenn der Christbaum brennt, kommt fremde Hilfe fast immer zu spät.“ Peter Pohn, Bezirksleiter des Zivilschutzverbands in Grieskirchen betont, sich im Vorfeld zum Ernstfall zu informieren. „Es hilft nicht nur den Feuerlöscher parat zu haben – man muss ihn auch bedienen können.“ Angst, die Kerzen zu entzünden muss aber niemand haben. Die Brandgefahr ist bei frischen Bäumen zu Beginn der Feiertage deutlich geringer. „Wenn der Baum zum Ende der Feiertage dürr ist, sollte er am besten nur noch Schmuckstück sein“, so Pohn. Ähnlich sieht es auch Hangl: „Ich empfehle, an Heiligabend den Christbaum ganz normal mit Kerzen zu beleuchten – dann ist der Baum noch frisch. Danach sollten elektrische Lichter benutzt werden. Diese beleuchten den Baum ebenso schön und sind dabei ungefährlich.“
Pohn empfiehlt dabei auch einen Blick ins örtliche Gemeindeamt zu werfen: Dort sind immer Infobroschüren zum sicheren Umgang mit Christbaum- und Adventkerzen ausgelegt. Weitere Infos dazu gibt es zudem online unter www.zivilschutz-ooe.at.
Die wichtigsten Tipps zum Brandschutz
- Den Christbaum möglichst frisch und nicht zu früh kaufen. Im Freien deponieren und erst an Heiligabend in die Wohnung holen.
- Christbaum in einen kippfesten Ständer stellen. Länger frisch bleibt er dank eines mit Wasser befüllten Ständers.
- Nur feuerfeste Kerzenständer (kein Holz) im Adventkranz und Christbaum benützen.
- Abstand halten: Kerzen nicht unmittelbar direkt auf oder neben brennbaren Stoffen oder Dekomaterial stellen. Brennende Kerzen mindestens zehn Zentimeter auseinanderstellen.
- Kerzen am Baum von oben nach unten entzünden. Von unten nach oben löschen.
- Brennende Kerzen niemals unbeaufsichtigt lassen. Besonders nicht wenn Kinder oder Haustiere im Haus sind.
- Fenster schließen. Zugluft kann Papier oder andere brennbare Materialien in die Flamme wehen.
- Vor dem Zubettgehen oder Verlassen des Hauses darauf achten, dass keine Kerzen mehr brennen.
- Achtung: Funkenflug. Spritzkerzen können schnell zum Brand führen.
Kübel, Wasser, Wolldecke (keine Kunstfaser) oder Feuerlöscher in der Nähe bereithalten.
- Sich mit dem Ernstfall auseinandersetzten: Was tun bei einem Brand? Die Bedienungsanleitung des Feuerlöschers lesen.
- Rauchmelder schlagen im Notfall rechtzeitig Alarm und können Leben retten.
Kommentar: Infos im Vorhinein retten das Fest
Eine Unachtsamkeit, eine schiefe Kerze oder ein Funke – schon ist es passiert und Adventkranz oder Christbaum stehen in Brand. Im günstigsten Fall werden nur ein paar Äste und Weihnachtsschmuck beschädigt. Wird nicht rasch genug gehandelt, kann sich das Feuer schnell ausbreiten. Hab und Gut, aber auch die Gesundheit und das eigene Leben können auf dem Spiel stehen. Die Experten mahnen darum zur intensiven Auseinandersetzung mit dem Ernstfall. Zu den notwendigen Vorsichtsmaßnahmen gehört daher ebenso das Wissen, wie man bei einem Brand reagieren muss. Und dazu zählt nicht: Die Bedienungsanleitung des Feuerlöschers zu lesen. Das sollte nämlich schon im Vorfeld geschehen. Denn: Wenn es ernst wird, können diese 15 Minuten Zeitinvestition nicht nur das Weihnachtsfest, sondern gleichermaßen Haus und Leben retten.
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