Tag der Freiwilligkeit
Peuerbacherinnen engagieren sich im Jugendrotkreuz
Zum Welttag der Freiwilligkeit am 5. Dezember will das Rote Kreuz Oberösterreich den Stellenwert und die Wertschätzung für zivilgesellschaftliches Engagement weiter stärken.
PEUERBACH. Cordula Bruckner und Claudia Lehner verbringen ihre Freizeit gerne mit sinnvollen Aktivitäten. Seit 2018 engagieren sich die beiden freiwillig als Jugendgruppenbetreuerinnen beim Roten Kreuz in Peuerbach. In den abwechslungsreich gestalteten Gruppenstunden vermitteln sie den Kindern und Jugendlichen ihr Wissen über Erste Hilfe, behandeln spannende Themen und setzen soziale Projekte um. „Bei uns werden neben wichtigen Werten auch Spaß und Gemeinschaft großgeschrieben“, halten die beiden Gruppenleiterinnen, die auch ehrenamtlich im Rettungsdienst tätig sind, fest. Die Tätigkeit beim Jugendrotkreuz bereite große Freude, so Bruckner: „Es ist spannend zu sehen, dass bereits die jüngeren Kids Spaß daran haben, sich sozial zu engagieren. Ich liebe es, unsere Jugendlichen für etwas Neues zu begeistern und zu beobachten, wie sie ihre Stärken nutzen und ausbauen können.“
Freiwillige sind unersetzlich
Laut Informationen des Roten Kreuzes engagiert sich rund die Hälfte der über 15-jährigen Oberösterreicher freiwillig, weil sie Menschen helfen wollen. Digitalisierung, Leistungsdruck und globale Einflüsse jedoch ändern das Bild der Freiwilligkeit: Freiwillige, die sich über Jahre mit einem hohen Stundenausmaß und aus persönlichem Antrieb heraus einer Aufgabe widmen, werden weniger. Neben dem Wunsch, anderen zu helfen, treten eigene Vorteile zivilgesellschaftlichen Engagements in den Mittelpunkt. Dazu zählen Sinn, Gemeinschaft, Geselligkeit oder das Sammeln von Erfahrungen.
Freiwilligen ist es wichtig, ihr Engagement mit Beruf und Familie in Einklang zu halten. Tätigkeiten mit geringerem Zeitaufwand und ohne umfangreiche Ausbildung gewinnen daher an Bedeutung. Dieser Wandel der Freiwilligkeit stellt gemeinnützige Organisationen vor neue Herausforderungen. Um „zukunftsfit“ zu bleiben, sollten sie ihre Angebote an Tätigkeiten flexibler gestalten, dabei die Lebensphasen ihrer Freiwilligen stärker berücksichtigen und die Eintrittspforte möglichst niederschwellig gestalten, so der Rat des oberösterreichischen Roten Kreuzes.
Gesellschaft ist gefordert
„Das, was Freiwillige für unsere Gesellschaft leisten, ist nicht selbstverständlich. Wir müssen Stellenwert und Wertschätzung stärken“, meint OÖ Rotkreuz-Präsident Aichinger Walter. Laut Rotem Kreuz zeigt sich bereits ein positiver Wandel: Immer mehr Menschen entdecken den erfüllenden Sinn, der ihrem Engagement innewohnt und die Gesellschaft erkennt den volkswirtschaftlichen Nutzen der Freiwilligkeit. Unternehmen stärken ihre Mitarbeiter in deren Bestreben, sich für Mitmenschen zu engagieren oder unterstützen mit Spenden. Auch die Digitalisierung nutzt der Freiwilligkeit, etwa digitale Plattformen wie die Team-Österreich-App, mithilfe derer spontane Hilfe koordiniert werden kann. Digitale Dienstpläne, Anmeldesysteme und automatische Benachrichtigungen fördern die Motivation und sorgen für einen niederschwelligen Zugang. „So stellen wir Hilfe auch in Zukunft sicher“, meint Aichinger. Er ruft dazu auf, sich im Roten Kreuz zu engagieren und Teil einer sich sorgenden Zivilgesellschaft zu werden.
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