Wertvolles Ehrenamt
Rotes Kreuz feiert Tag der Freiwilligkeit
Am 5. Dezember war Tag der Freiwilligkeit: Besonders in Krisenzeiten ist die Kraft der Zivilgesellschaft auf allen Ebenen spürbar.
GRIESKIRCHEN. Rund 600.000 Oberösterreicher sind in Sportvereinen, Musikkapellen, Gemeinden, Feuerwehren oder Organisationen wie dem Roten Kreuz aktiv. Ohne ihr Engagement wäre unsere Gesellschaft um vieles ärmer. Am Tag der Freiwilligkeit fordert das oberösterreichische Rote Kreuz erneut, Stellenwert und gesellschaftliche Wertschätzung für freiwilliges Engagement weiter zu stärken.
Mit gutem Beispiel voran
Einmal pro Woche engagiert sich Sabine Zankl, Mutter von zwei Kindern, im Rettungsdienst an der Ortsstelle Grieskirchen. Sie und ihre Kollegen sind zur Stelle, wenn Menschen Hilfe brauchen. „Mit meinem Engagement will ich einen Beitrag für unsere Gesellschaft leisten“, so die 57-jährige Kallhamerin, die im Alter von 38 Jahren ihre Ausbildung zur Rettungssanitäterin startete. „Eigentlich spielte ich schon viele Jahre vorher mit dem Gedanken, mich im Roten Kreuz zu engagieren. Als es die private Situation erlaubte, entschloss ich mich zu diesem Schritt. Bei einem Erste-Hilfe-Kurs in der Firma lud mich der Lehrbeauftragte zu einem Schnupperdienst ein.“ Seither hat Sabine viel erlebt: „Mein Engagement macht Sinn. Ich lerne Menschen kennen, knüpfe Freundschaften und profitiere davon auf allen Ebenen.“
Freiwillige stellen Leistungen sicher, die es sonst nicht gäbe
Vier von zehn Oberösterreichern engagieren sich freiwillig. Sie finden Sinn und Spaß in ihrem Leben, sammeln Erfahrungen und fühlen sich als wertvoller Teil einer lebendigen Zivilgesellschaft. Etliche bereits gewohnte Leistungen und Angebote wären ohne freiwilliges Engagement nicht verfügbar. Das OÖ. Rote Kreuz ist mit mehr als 22.000 freiwilligen Mitarbeitern die größte humanitäre Freiwilligenorganisation im Bundesland. Ein Großteil der Freiwilligen engagiert sich im Rettungsdienst. „Das Essen auf Rädern, die Rotkreuz-Märkte, der Besuchsdienst oder auch die Alpha-Leseförderung an den Schulen sind Leistungen, die ausschließlich von Freiwilligen erbracht werden“, erklärt OÖ. Rotkreuz-Präsident Walter Aichinger.
Freiwilligkeit als tragende Säule in unsicheren Zeiten
Digitalisierung, Globalisierung, demografischer Wandel – Veränderungen im gesellschaftlichen Leben verlangen Menschen ab, flexibler und stärker verfügbar zu sein. Freiwillige sind größeren Belastungen ausgesetzt. Auch die gesellschaftlichen Anforderungen für Hilfsorganisationen steigen. „Um weiterhin für die Bevölkerung sein zu können, müssen wir Wahrnehmung und Wertschätzung für Freiwilligkeit weiter stärken“, ist sich der OÖ. Rotkreuz-Präsident sicher. „Auch die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freiwilligkeit muss noch besser gelingen“, fordert Aichinger. „Menschen, die sich freiwillig engagieren, tragen wesentlich dazu bei, dass wir schwierige Zeiten bestmöglich meistern“, erklärt der OÖ. Rotkreuz-Präsident. Beispiele sind das Hochwasser 2013, die großen Flüchtlingsbewegungen 2015 oder die Corona-Krise.
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