Schulbeginn: Angst ist falscher Motivator

Der erste Schultag ist ein Grund zur Freude. Es liegt auch an den Eltern, ihren Kindern dieses Gefühl zu vermitteln. | Foto: Kzenon/Fotolia
  • Der erste Schultag ist ein Grund zur Freude. Es liegt auch an den Eltern, ihren Kindern dieses Gefühl zu vermitteln.
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BEZIRK. „Eltern sollten den ersten Schultag für ihre Kinder zu etwas Besonderem machen“, rät Schulpsychologin Michaela Köck. Sie ist die Leiterin der Beratungsstelle Wels, die auch für die Schulen im Bezirk Grieskirchen zuständig ist. Köck empfiehlt den Eltern, den ersten Schultag mit ihren Kindern zu zelebrieren und sie zum Schulgebäude zu begleiten. „Auch eine Schultüte gehört dazu.“
Die Bilder, die bei den Kindern am Beginn der Schullaufbahn entstehen, seien sehr prägend für ihre gesamte Bildungskarriere: „Daher ist es der falsche Weg, wenn man ihnen mit dem sogenannten Ernst des Lebens droht“, sagt Köck. Angst sei ein völlig falscher Motivator für das Lernen. Stattdessen solle man sich bemühen, die Lernfreude durch Neugierde
zu wecken.
Während der ersten Schulwochen sei dann von den Eltern große Achtsamkeit gefragt. „Ich rate dazu, die Entwicklung des Kindes genau zu beobachten“, erklärt Köck. Werden negative Veränderungen wie Schlafstörungen oder depressive Stimmung bemerkt, sei es an der Zeit für ein Gespräch mit den Lehrern.

Nicht zu lange warten
„Meine wichtigste Botschaft lautet: Nicht zu lange warten! Je früher man eingreift, umso besser“, betont Köck. Denn nicht jedes schulpflichtige Kind ist bereits schulreif: „Manche Kinder benötigen Zeit zum Nachreifen. Das hat überhaupt nichts mit der Begabung des Kindes zu tun. Daher kann eine Rückstufung in eine Vorschulgruppe für manche Kinder der beste Weg sein.“
Daheim gilt es, vertraute Rituale zu schaffen: „Wenn ein Kind von der Schule nach Hause kommt, sollte man es zunächst ankommen lassen. Nach dem gemeinsamen Essen braucht es Zeit zum Verdauen und Spielen, bevor es sich wieder mit der Hausübung beschäftigt“, sagt Köck. Das freie Spiel sei besonders wichtig: „Es ist so notwendig wie Essen und Trinken. Denn bei Spiel und Bewegung entwickelt sich das Kind.“ Daher dürfe man Kinder nicht mit zu vielen fix geplanten Freizeitaktivitäten „überförden“: „Kindern tut es gut, wenn sie einfach nur zu Hause sein dürfen. Leider bleibt ihnen dazu oft zu wenig Zeit.“ Kontakt zur Beratungsstelle für den Bezirk Grieskirchen: 07242/44135 und für den Bezirk Eferding: 0732/7071-2291.

Projekt „SuSa“ wird in diesem Herbst ausgebaut
EFERDING/ALKOVEN (bea). Im Februar startete in den Pflichtschulen des Bezirks Eferding das Projekt „SuSa“ – „Schule und Sozialarbeit“. Dieser soziale Dienst der Jugendwohlfahrt stellt Schülern bei Problemen zwei Sozialarbeiterinnen
als Vertrauenspersonen beratend zu Seite. „Das Projekt ist sehr gut angelaufen. Wir werden es diesen Herbst ausbauen“, berichtet Sylvia Mayr von der Bezirkshauptmannschaft Eferding. Statt bisher 40 Wochenstunden soll der Beratungsdienst künftig 60 Wochenstunden umfassen.
Die Pflichtschüler haben die Möglichkeit, sich mit Anliegen jeder Art an die Sozialarbeiter-innen zu wenden. „Das Themenspektrum ist vielfältig. Es reicht von Konflikten zwischen den Schülern über Essstörungen, Problemen mit den Eltern bis hin zu Liebeskummer.“ Erfreulich ist für Mayr die gute Zusammenarbeit mit den Schulen. „Die Arbeit der Sozialarbeiterinnen ist für uns eine große Entlastung. Sie bilden eine Brücke zwischen Schule und Familie“, sagt Irene Hofinger-Grünauer, Direktorin der Volksschule Alkoven. Die Sozialarbeiterinnen sind für Eferdinger Pflichtschüler unter 0664/6007261348 erreichbar.

Schulweg jetzt gemeinsam üben
OÖ. Der VCÖ (Verkehrsclub Österreich) empfiehlt Eltern von Kindern bis zwölf Jahren jetzt in den Ferien den Schulweg gemeinsam mit dem Kind zu üben. Eine Analyse zeigt, dass im Vorjahr in Oberösterreich 101 Kinder bei Verkehrsunfällen am Schulweg verletzt wurden. „Im Schnitt passierte in Ober-
österreich jeden zweiten Schultag ein solcher Unfall“, sagt VCÖ-Expertin Bettina Urbanek. Von 2010 bis 2012 gab es zum Glück keinen tödlichen Schulwegunfall. Doch im Bundesländer-Vergleich passierten im Vorjahr in Oberösterreich die meisten Unfälle. Dahinter folgen Nieder-österreich (91) und Wien (82). Oft gibt es mehrere mögliche Wege. Der VCÖ empfiehlt jenen Weg auszuwählen, der weniger Autoverkehr aufweist. Zudem macht der VCÖ darauf aufmerksam, dass Kinder erst ab dem neunten Lebensjahr Entfernungen und Geschwindigkeiten richtig abschätzen können.

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