Unterschiede bei Impfquote
So sieht's in den Gemeinden der Region aus

Die Impfquoten in den Gemeinden der Bezirke Grieskirchen und Eferding unterscheiden sich teilweise erheblich. | Foto: OÖG
  • Die Impfquoten in den Gemeinden der Bezirke Grieskirchen und Eferding unterscheiden sich teilweise erheblich.
  • Foto: OÖG
  • hochgeladen von Valentin Berghammer

Ein Blick auf die Impfquoten der Gemeinden in der Region zeigt: In den Bezirken Grieskirchen und Eferding liegen Haag und Pupping aktuell voran. Die Schlusslichter sind Eschenau und Stroheim. Die BezirksRundSchau sprach mit den Bürgermeistern.

GRIESKIRCHEN & EFERDING. Die Durchimpfungsrate in Oberösterreich liegt mit Stand 15. Dezember bei 64,2 Prozent. Sowohl der Bezirk Grieskirchen mit 64,6 als auch der Bezirk Eferding mit 66,7 Prozent weisen im Vergleich eine höhere Prozentzahl an geimpften Personen auf. Betrachtet man die Impfstatistik der Gesundheitsagentur AGES, gibt es im Hinblick auf die aktuelle Impfquote in den einzelnen Gemeinden jedoch teilweise erhebliche Unterschiede. Die rote Laterne des "Impfschlusslichts" trägt im Bezirk Grieskirchen Eschenau. 55,5 Prozent der Bewohner verfügen dort über ein aktives Impfzertifikat. "Um die Quote zu steigern, versuchen wir, – neben der generellen Bewerbung – durch Rundschreiben die Leute aufzurufen", sagt Bürgermeister Hannes Humer.

Niedrige Quote im Norden

Warum seine Gemeinde den niedrigsten Anteil im Bezirk hat, könne er sich nicht erklären. "Generell haben die nördlichen Gemeinden eine vergleichsweise geringere Quote", merkt Humer an. Mit St. Agatha und Neukirchen befinden sich tatsächlich zwei Eschenauer Nachbargemeinden ebenso unter den letzten fünf. Eine ähnliche geografische Besonderheit lässt sich auch im Bezirk Eferding beobachten: In Stroheim – im Norden des Bezirks gelegen – können nur 60,9 Prozent der Bevölkerung ein aktives Impfzertifikat vorweisen. Generell habe man in Stroheim eine "positiv-kritische Bevölkerung", so der Bürgermeister Volker Krennmair (VP). "Vielleicht liegt es daran, dass wir einen hohen landwirtschaftlichen Anteil in der Gemeinde und viele Leute daher ihren Arbeitsplatz zu Hause haben", vermutet Bürgermeister Volker Krennmair. Um die Zahl der Geimpften zu erhöhen, machte kürzlich der Impfbus des Landes in Stroheim halt. Zudem vergibt auch der Hausarzt in Stroheim regelmäßig Impftermine.

"Der Verdienst liegt voll und ganz bei unseren Ärzten. Wir haben zwei vor Ort, denen man vertraut und die gemeinsam mit der örtlichen Apotheke wesentlich dazu beigetragen haben, dass die Menschen größeres Vertrauen in die Impfung haben." Konrad Binder, Bürgermeister Haag am Hausruck

Verantwortung gezeigt

Dass die Bereitstellung niederschwelliger Angebote einen positiven Effekt auf die Anzahl der geimpften Personen hat, beweisen die Gemeinden Haag am Hausruck und Pupping. In der Rangliste zur höchsten Impfquote belegen sie die vordersten Plätze. "Aber ich möchte das nicht auf die Fahne der Gemeinde heften", betont Mario Hermüller, Bürgermeister in Pupping. Vielmehr haben laut ihm die Bürger Eigenverantwortung übernommen. Aufrufe zur Impfung über die Gemeindezeitung taten ihr Übriges: 71,2 Prozent der Puppinger verfügen aktuell über ein aktives Impfzertifikat. Die Impfstraße in Eferding und der Impfbus, der vor einigen Wochen in Pupping stationiert war, wurden gut besucht.

Gemeinsam Quote erhöhen

Konrad Binder, Bürgermeister in Haag am Hausruck, betont indes: "Der Verdienst liegt voll und ganz bei unseren Ärzten. Wir haben zwei vor Ort, denen man vertraut und die gemeinsam mit der örtlichen Apotheke wesentlich dazu beigetragen haben, dass die Menschen größeres Vertrauen in die Impfung haben." 71,3 Prozent der Haager sind vollständig geimpft. Durch umfassende Informationen und Impfangebote konnte man diese erreichen, erklärt Binder. Er selbst "weiß, um was es geht" und ist "absolut pro Impfung" – neben seiner Tätigkeit als Bürgermeister ist er nämlich im Landeskrisenstab tätig. "Es gibt keine Alternative zur Impfung", so Binder, "aber ich sehe es kritisch, dass nur auf die Impfung gesetzt wird." Aus Gesprächen mit Bürgern glaubt er: Je größer der Druck und je rauer der Ton wird, umso weniger könne die Politik Impfkritiker erreichen. Ob die Quote in der Gemeinde weiter erhöht werden kann, ist deshalb sowohl für Binder als auch Hermüller ungewiss. "Ich sehe das aber nicht als Wettbewerb zwischen den Gemeinden. Denn wir müssen gemeinsam vorwärts kommen. Alle Bürgermeisterkollegen sind bemüht, die Quote zu erhöhen", sagt Hermüller.

BH will mit Aktionen zur Impfung bewegen

Auch in den Bezirkshauptmannschaften Grieskirchen und Eferding will man zu einer Steigerung der Impfrate beitragen. Laut Bezirkshauptmann Christoph Schweitzer sei man in Bezug auf die Quote nämlich noch nicht dort, wo man hin solle. "Im Hinblick auf die Herdenimmunität gibt es noch Handlungsbedarf", so Schweitzer. Mit dem Land Oberösterreich abgestimmte Aktionen sollen eine Erhöhung ermöglichen, darunter die in der dritten Dezemberwoche stattfindende Impfaktion in Zusammenarbeit mit den Gemeinden. Etwa ein Drittel der Gemeinden im Bezirk Grieskirchen und rund die Hälfte der Gemeinden im Bezirk Eferding beteiligen sich daran. "So versuchen wir mit zusätzlichen Aktionen und Aufklärungsarbeit die Leute zur Impfung zu bewegen", sagt Schweitzer. Die BH stehe deshalb in ständigem Kontakt mit den Gemeinden, gerade auch mit jenen, die eine niedrige Impfquote aufweisen. Warum das insbesondere in den nördlichen Orten der Fall ist, könne man laut ihm nicht genau sagen. "Ich vermute, dass es dort eine größere Skepsis gegenüber dem Zentralismus gibt, allerdings ist dies nur ein Verdacht, der nicht belegt werden kann", so der Bezirkshauptmann.

Impfquote nach Bevölkerung (Stand: 15. Dezember)

Bezirk Grieskirchen
Aistersheim: 63,7 Prozent
Bad Schallerbach: 69,3 Prozent
Eschenau im Hausruckkreis: 55,5 Prozent
Gallspach: 60,5 Prozent
Gaspoltshofen: 66,8 Prozent
Geboltskirchen: 62,4 Prozent
Grieskirchen: 66,4 Prozent
Haag am Hausruck: 71,3 Prozent
Heiligenberg: 59,7 Prozent
Hofkirchen an der Trattnach: 64,6 Prozent
Kallham: 65,4 Prozent
Kematen am Innbach: 63,5 Prozent
Meggenhofen: 66,6 Prozent
Michaelnbach: 65,1 Prozent
Natternbach: 56,5 Prozent
Neukirchen am Walde: 57,6 Prozent
Neumarkt im Hausruckkreis: 64,1 Prozent
Peuerbach: 60,8 Prozent
Pollham: 63,8 Prozent
Pötting: 68,4 Prozent
Pram: 66,4 Prozent
Rottenbach: 57,5 Prozent
St. Agatha: 59,3 Prozent
St. Georgen bei Grieskirchen: 68,1 Prozent
St. Thomas: 59,7 Prozent
Schlüßlberg: 68,7 Prozent
Steegen: 60,9 Prozent
Taufkirchen an der Trattnach: 65, 4 Prozent
Tollet: 70,7 Prozent
Waizenkirchen: 66,2 Prozent
Wallern an der Trattnach: 67,3 Prozent
Weibern: 68,3 Prozent
Wendling: 61,7 Prozent

Bezirk Eferding

Alkoven: 69,7 Prozent
Aschach an der Donau: 68,1 Prozent
Eferding: 65,5 Prozent
Fraham: 67,1 Prozent
Haibach ob der Donau: 63,0 Prozent
Hartkirchen: 65,1 Prozent
Hinzenbach: 66,9 Prozent
Prambachkirchen: 66,3 Prozent
Pupping: 71,2 Prozent
St. Marienkirchen an der Polsenz: 66,4 Prozent
Scharten: 65,0 Prozent
Stroheim: 60,9 Prozent

Wo man sich in den Bezirken Grieskirchen und Eferding die Corona-Impfung holen kann, wird regelmäßig hier aktualisiert: Termine und Ordinationen für Impfung
Einen Überblick über die aktuelle Impfquote in Ihrer Gemeinde finden Sie auf der Webseite des Gesundheitsministeriums.

Corona-Virus ist und bleibt grenzenlos
Anzeige
1:46
1:46

WKOÖ Maklertipp
Rechtsschutzversicherung: Sichern Sie Ihr Recht!

Eine Rechtsschutzversicherung schützt Sie vor den Folgen von vielen möglichen Konfliktfällen – vor allem finanziell.  Es gibt viele Gründe für einen Streit vor Gericht: Angenommen, Ihr Vermieter erhöht den Mietzins in ungerechtfertigter Weise, Ihr Hund läuft einem Biker vor das Rad, Ihnen wird nach einem Verkehrsunfall das Schmerzensgeld verwehrt oder Ihr Arbeitgeber zahlt die Überstunden nicht. Von all diesen Fällen haben Sie schon gehört oder Sie haben sogar schon selbst eine solche oder eine...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Grieskirchen & Eferding auf MeinBezirk.at/Grieskirchen-Eferding

Neuigkeiten aus Grieskirchen & Eferding als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Grieskirchen & Eferding auf Facebook: MeinBezirk.at/Grieskirchen&Eferding - BezirksRundschau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Grieskirchen & Eferding und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.