Equal Pay Day
Starke Vorbilder für junge Frauen wichtig

Bleibt auch in nächster Zeit ein heißes Thema, besonders für Frauen: Arbeit und Kindererziehung unter einen Hut zu bringen. | Foto: panthermedia.net/diego_cervo
  • Bleibt auch in nächster Zeit ein heißes Thema, besonders für Frauen: Arbeit und Kindererziehung unter einen Hut zu bringen.
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BEZIRKE (jmi). Frauen verdienen im Schnitt noch immer mehr als ein Viertel weniger als ihre männlichen Kollegen.

Im November zelebrierte man 100 Jahre Frauenwahlrecht in Österreich – trotzdem brauchen wir noch Jahrzehnte, damit Frauen und Männer das gleiche Gehalt bekommen. „Wir haben das von unseren Experten hochrechnen lassen: Wir würden weitere 70 Jahre brauchen, bis wir am Ziel sind“, erklärt Manuela Kurz vom ÖGB (Österreichischer Gewerkschaftsbund), Abteilung Frauen und Organisation. Mit der jährlichen Aktion „Equal Pay Day“ will der ÖGB auf die Gehaltsschere zwischen den Geschlechtern aufmerksam machen (siehe unten).

Woran es liegt? Erstens: Mehr Frauen als Männer arbeiten Teilzeit. Zweitens: Gehaltsunterschiede in den Branchen: Die männerdominierte Metalltechnik wirft höhere Gehälter als der frauendominierte Dienstleistungssektor ab. Drittens: Gehaltsunterschiede bei der Einstellung. „Bei Einstellungsgesprächen fordern Männer höheres Gehalt, während Frauen das ausgeschriebene akzeptieren. Wir sehen da schon zu Beginn einen großen Unterschied in der Bezahlung“, so Kurz. Probleme sieht sie darin: „Kinderbetreuung ist oftmals Frauensache – je ländlicher, desto traditioneller. Hier gibt es bei der Kinderbetreuung auch oftmals schwierige Öffnungszeiten.“

Nur drei Bürgermeisterinnen im Bezirk

Diese Herausforderung kennt Maria Pachner ebenfalls. Sie ist seit zehn Jahren Bürgermeisterin in Grieskirchen. „In meiner Position zähle ich meine Stunden nicht, manchmal habe ich jeden Abend einen Termin. Diesen Posten hätte ich nicht gemacht, wenn meine Kinder klein wären.“ Ein Überblick: Pachner ist eine von drei Bürgermeisterinnen im Bezirk Grieskirchen – mit Gisela Mayr in Tollet und Katharina Zauner in Pram. Der Bezirk Eferding ist ausschließlich in männlicher Hand. „Ich war die erste Frau im Stadtrat und die erste Bürgermeisterin. Am Anfang wird man hier genau unter die Lupe genommen – was man anhat, welche Frisur man trägt, was man sagt.“ Aber: Pachner habe durchaus den Eindruck, von ihren männlichen Bürgermeisterkollegen und der Bevölkerung in ihrer Rolle ernst genommen zu werden. Und: „Als Frau hat man manchmal einen ganz anderen Zugang zu Themen – gerade durch soziale Kompetenzen aufgrund der eigenen Situation in der Familie.“

Familie und Beruf vereinbaren

Ulrike Steinmaßl, Vorsitzende von Frau in der Wirtschaft (FidW) in Grieskirchen, erklärt: „Ich bin überzeugt, wenn man heute als Frau etwas erreichen will, dann kann man es auch. In der Region haben wir viele Beispiele, die Familie und Beruf bestens vereinbaren.“ Wie das gelingt? Etwa durch gute Zusammenarbeit innerhalb der Familie. Dass jüngeren Frauen aber beispielsweise keine Zeit für ehrenamtliche Tätigkeiten bleibt, merkt auch Steinmaßl: „Junge Wirtschaft und FidW hadern sehr wohl, was neue weibliche Mitglieder angeht. Die weibliche Jugend geht ab – gerade weil das Kinderbekommen ein Thema ist und Familie mit Firma zu vereinen, sich ein bisschen schwierig gestaltet. Aber ein Netzwerk mit Gleichgesinnten, wie wir es in diesen beiden Vereinen haben, ist unbezahlbar.“

Vorbilder in der Region wichtig

Wie man junge Damen motiviert, sich zu engagieren? „Ganz wichtig sind weibliche Vorbilder in der Region, an denen sich die Jugend orientieren kann. Jene, die erfolgreich und gleichzeitig am Boden geblieben sind – solche Idole haben wir einige“, ist sich Steinmaßl sicher. Dem schließt sich Pachner an: „Eines meiner Ziele ist, junge Frauen zu motivieren, sich zu engagieren. Hier will ich auch Vorbild sein und ihnen einen Schubs geben – eben weil wir extrem gute Frauen haben.“

Zur Sache: Equal Pay Day

Seit 4. Oktober 2018 arbeiten Frauen in Oberösterreich gratis. Es geht noch schlimmer: In den Bezirken Grieskirchen und Eferding ist der Stichtag der 28. September 2018. Das zeigt die Statistik der Frauen des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) zum Equal Pay Day. Verglichen wurden ganzjährig vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen. Heißt: In Grieskirchen und Eferding werden Arbeitnehmerinnen 270 Tage gezahlt – von 365.

In Zahlen: Im Bezirk Grieskirchen beträgt der Gehaltsunterschied zwischen Mann und Frau 25,9 Prozent, also 12.216 Euro. Im Bezirk Eferding sind es 26 Prozent und 12.918 Euro. Damit liegen die beiden Bezirke unter dem OÖ-Durchschnitt von 24,2 Prozent. Im Österreichvergleich schneidet nur Vorarlberg schlechter ab. Kleine Verbesserungen zum Vorjahr sind für Eferding um 2,13 Prozent und Grieskirchen um 1,75 Prozent gegeben.

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