Rotkreuz-Märkte in der Pandemie
"Unsere Lager sind gut gefüllt"
Zu Weihnachten haben wieder vermehrt Menschen, denen es finanziell nicht so gut geht, in den Rotkreuz-Märkten der Region eingekauft. Auch jetzt sind die Lager alles andere als leer. Die Marktleiter rufen dazu auf, das Angebot zum kostengünstigen Einkauf zu nutzen und verraten, bei welchen Produkten Knappheit herrscht.
EFERDING. Auch wenn die Rotkreuz-Märkte zu den Feiertagen gut frequentiert waren, sind ihre Lager im neuen Jahr nicht leer. Die November-Sammelaktionen waren erfolgreich. "Wir haben große Mengen an Nudeln und Zucker erhalten", gibt Eva Wurzinger, Eferdings Bezirkskoordinatorin der Gesundheits- und Sozialen Dienste (GSD) des Roten Kreuzes, bekannt.
Milchseen und Brotberge
Mit Jahreswechsel spülen die Inventuren in den Großmärkten Milchprodukte und Brot in die Rotkreuz-Markt-Regale. Also Waren, die sich nicht lange aufbewahren lassen. Wurzinger ruft Einkaufsberechtigte auf: "Deshalb ist jetzt der perfekte Zeitpunkt zum Einkaufen. Wir könnten noch mehr Menschen helfen und hoffen auf regen Zulauf in den nächsten Tagen." Spenden sind immer gerne gesehen: Bedarf besteht bei Hygieneartikeln wie Waschpulver und Toilettenpapier oder bei Konservendosen. Produkte, die Großmärkte aufgrund der langen Haltbarkeit selten spenden. "Wir freuen uns auch über Gutscheine. Damit können wir bedarfsorientiert selbst Waren besorgen", zeigt Edith Pennetzdorfer, Grieskirchens GSD-Koordinatorin, eine weitere Unterstützungsmöglichkeit auf. Spenden nehmen die Mitarbeiter nach telefonischer Anmeldung auch direkt in den Märkten entgegen. "Große Mengen holen wir auch ab", so Pennetzdorfer.
Berechtigung anfordern
Im Rotkreuz-Markt darf jeder einkaufen, dem im Ein-Personen-Haushalt maximal 1.000 Euro, im Zwei-Personen-Haushalt 1.500 Euro und für jedes unterhaltspflichtige Kind zusätzlich zusätzlich 250 Euro monatlich zur Verfügung stehen. Wer Bedarf an einer Einkaufsberechtigung hat, wendet sich direkt and die GSD-Bezirkskoordinatorinnen (siehe Kontaktdaten unten).
Im Corona-Jahr 2020 verzeichneten die sozialen Märkte trotz gestiegener Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit keinen Kundenanstieg. "Leider nehmen nicht mehr Leute unser Angebot in Anspruch. Dabei denken wir, es gehe vielen Menschen aktuell schlecht. Entweder sind die Leute nicht genügend informiert, oder es bestehen Angst vor Ansteckung und Scham", so Pennetzdorfer. 350 Berechtigte nutzen im Bezirk Grieskirchen die Einkaufs-Möglichkeit zum symbolischen Preis.
Eferdinger Bestellhotline
Philipp Wiatschka, Bezirksgeschäftsleiter des Roten Kreuz in Eferding, hat die Zahlen für seinen Bezirk: "Wir haben aktuell rund 230 aktive Kunden. Mehr als vier Mal so viele Menschen wären einkaufsberechtigt. Im März mussten wir einige Tage schließen, weshalb die Einkaufszahlen für 2020 trotz Corona sogar rückläufig waren."
Der Markt in Eferding bietet einen Lieferservice mit Bestellhotline für Einkaufsberechtigten an, die ihre Besorgungen – auch aus Angst vor Corona – nicht selber machen können.
Kontakt
In den Bezirken Grieskirchen und Eferding betreut das Rote Kreuz drei Rotkreuz-Märkte. Zwei befinden sich in den Bezirkshaupstädten, der dritte ist in Peuerbach.
Bezirk Eferding
Infos und Bestellungen bei Eva Wurzinger unter der Telefonnummer 07272/2400 25 oder per Mail an eva.wurzinger@o.roteskreuz.at.
Adresse: Ludlgasse 8, 4070 Eferding
Öffnungszeiten: Dienstags und donnerstags von 14 bis 16.30 Uhr
Bezirk Grieskirchen
Infos bei Edith Pennetzdorfer unter der Telefonnummer 07248/6224 343 oder per Mail an Edith.Pennetzdorfer@o.roteskreuz.at.
Adresse: Weberzeile 14, 4710 Grieskirchen
Graben 11, 4722 Peuerbach
Öffnungszeiten: Dienstags und freitags von 14 bis 16.30 Uhr
Weitere Informationen zu den Rotkreuz-Märkten finden Sie hier.
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