Lernen und Erfahren
Wo die Natur in der Region Schule macht
Mehrere Schulen in der Region sind Teil von Initiativen, die sich den Naturschutz zur Aufgabe gemacht haben.
GRIESKIRCHEN & EFERDING. Nachhaltigkeit nicht nur zu vermitteln, sondern sie auch täglich zu leben. Das sei eines der großen Ziele, die man sich am Gymnasium Dachsberg bereits seit mehr als 20 Jahren setze, erklärt Christian Feurstein. Der Lehrer ist nicht nur für die Koordination der Oberstufe an der Schule in der Gemeinde Prambachkirchen zuständig, sondern auch Ansprechpartner rund um das Thema "Ökolog". "Ökolog" ist österreichweit das größte Netzwerk für Schule und Umwelt. Es unterstützt und fördert Bildungseinrichtungen bei ihren Projekten rund um Ökologie, Nachhaltigkeit und soziale Belange. Schulen, die Teil dieses Programms sind, setzen das Unterrichtsprinzip "Umweltbildung für nachhaltige Entwicklung" um. Seit 2017 ist das Gymnasium Dachsberg Mitglied des Netzwerks. "Ökolog streicht pointiert heraus, was wir in Dachsberg leben wollen. Es trifft den Zeitgeist auf den Punkt", meint Feurstein.
Zahlreiche Aktivitäten
In den vergangenen Jahren unternahmen Lehrer und Schüler im Rahmen von "Ökolog" bereits zahlreiche Aktivitäten. So wurden etwa diverse Zu- und Umbauten mit energieeffizienter Technik ausgestattet und dafür regionale Bau- und Dämmmaterialien verwendet. In Dachsberg lege man laut Feurstein Wert auf eine ordentliche Begrünung des Schulareals: Vor allem der Innenhof soll zum einen zur Abhaltung von Unterrichtsstunden dienen und zum anderen aber auch als Ort zum Verweilen in den Pausen einladen. Zusätzlich zu den schuleigenen Initiativen setzt "Ökolog" aber auch Themenschwerpunkte, die an den Schulen umgesetzt werden können. Aktuell laufen die Aktivitäten unter dem Titel "Klima.Wandel.Zeit".
Beitrag leisten
Neben dem Gymnasium Dachsberg beschäftigt sich mit der Volksschule Eferding Nord eine zweite Schule in der Region derzeit mit dieser Aufgabe. Zur Bewusstseinsbildung unter den Schülern werden ebenfalls zahlreiche Aktivitäten in Angriff genommen, wie Direktorin Christa Hagmüller erzählt: "Wir sammeln alte Plastikstöpsel, deren Verkauf dann einer Behinderteneinrichtung zugute kommt. Besuche bei Bauern und Imkern mit einer genauen Analyse des Einkaufverhaltens gehören ebenso dazu." Die Eferdinger Volksschule profitiere enorm von "Ökolog", so Hagmüller. "Es kommt zu einer Einsparung von Ressourcen und einer Verbesserung des Schulklimas. Wir leben im Bewusstsein, dass jeder Einzelne in unserer Schule viel beitragen kann."
Bezug schaffen
Einen wesentlichen Beitrag zur Bewusstseinsbildung mit der regionalen Natur will auch der Naturpark Obst-Hügel-Land mit dem Prädikat "Naturpark-Kindergärten" beziehungsweise "Naturpark-Schulen" leisten. Um den Titel, der seit 2009 verliehen wird, zu erhalten, müssen zwölf Kriterien erfüllt werden. Sie umfassen unter anderem Lernziele, Umsetzungsarbeit und die Sichtbarkeit der Aktionen. "Die Kinder sollen sich von klein auf mit ‚ihrem‘ Naturpark auseinandersetzen.Was ist das besondere an unserer Landschaft? Welche Tiere und Pflanzen leben bei uns? Welche Produkte erzeugen unsere Bauern? Und: Wie hängt das alles zusammen?", erklärt Rainer Silber, Geschäftsführer des Naturparks Obst-Hügel-Land. Aktuell tragen die beiden Volksschulen und Kindergärten der Naturparkgemeinden St. Marienkirchen/Polsenz und Scharten das Naturpark-Prädikat. "Die Schulen und Kindergärten profitieren auf unterschiedliche Weise: Sie erhalten einerseits ein gewisses Profil. Zum anderen lernen die Kinder besonders viel über die Natur und Landschaft in der Umgebung. Und nur was man kennt, schützt man", so Silber.
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