Neuer Bürgermeister
"Generationenwechsel in Wallern war wichtig"

Dominik Richtsteiger (VP) ist Wallerns neuer Bürgermeister. | Foto: Richtsteiger
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Dominik Richtsteiger (VP) ist der neue Bürgermeister in Wallern. Im BezirksRundSchau-Interview nimmt der selbsternannte politische Quereinsteiger erstmals Stellung zu seiner Wahl als Ortschef und erklärt, welche Ziele er in seiner Gemeinde nun hat.

WALLERN. Der 30-jährige Vater von zwei Kindern ist noch nicht lange in der Politik aktiv und wurde bei der vergangenen Bürgermeisterwahl trotzdem von der Wallerner Bevölkerung ins Amt gewählt. Im Interview erzählt Richtsteiger, was ihm als Ortschef wichtig ist, welche Vorteile seine junge politische Karriere hat und warum er Verbesserungspotenzial in der Gemeinderatsarbeit sieht.

Herr Richtsteiger, vor Kurzem wurden Sie als Bürgermeister in Wallern angelobt. Sie bezeichnen sich selbst als politischer Quereinsteiger. Wie werden Sie Ihr Amt in den kommenden sechs Jahren anlegen?
Richtsteiger: Ich bezeichne mich selbst als lösungsorientierten, offenherzigen und sehr friedvollen Menschen. Bevor ich mir eine Meinung bilde, höre ich mir gerne beide Seiten an. Dafür braucht es auch Fingerspitzengefühl, das ich meiner Ansicht nach habe. Unter diesen Voraussetzungen versuche ich die bestmöglichen Entscheidungen zu treffen und persönliche Befindlichkeiten hinten anzustellen.

Wie ist das zu verstehen?
Ganz einfach: Die Leute kennen mich, so wie ich bin und deshalb haben sie mich auch gewählt. Ich will als Ortschef bürgernah und ich selbst bleiben. Das ist sicher eine große Aufgabe, dich ich mir selber stelle – und generell jedem zu empfehlen ist.

Was ist für Sie in der Kommunalpolitik wichtig?
Das Wichtigste ist und bleibt der Zusammenhalt. Es gilt, politische Scheuklappen abzulegen und auch einmal über den Tellerrand zu schauen. In der Gemeindepolitik haben wir alle ein Ziel und das ist das Beste für Wallern zu erreichen. Dafür müssen wir versuchen im Gemeinderat besser zusammenzuarbeiten.

War das in der Vergangenheit in Wallern ein Problem?
Ich habe das Gefühl, dass es Verbesserungspotenzial gibt, was die gemeinsame Arbeit in der Gemeindepolitik betrifft. Es hat in den vergangenen Jahren sicher kein schlechtes Arbeitsklima geherrscht. Aber ich finde, dass es besser geht. Man muss sich nicht gegenseitig andauernd irgendwas vor den Kopf werfen, sondern auch mal andere Meinungen akzeptieren. Das wünschen sich auch die Leute. Es ist aber nur mein Eindruck von außen, ich war bis jetzt noch nicht Teil des Gemeinderates.

Sie sprechen es an: Bis zur konstituierenden Gemeinderatssitzung waren Sie bislang in keinem politischen Amt tätig. Was hat Sie dazu bewogen, zur Bürgermeisterwahl anzutreten?
Ich arbeite seit zehn Jahren im Gemeindeamt, zuletzt als Bauamtsleiter. Da hat sich die Faszination für dieses Amt im Laufe der Zeit aufgebaut. Als Bürgermeister kann man den Leuten eine Freude machen, was bewegen und den Ort aktiv mitgestalten. Daher war auch der Generationenwechsel in Wallern wichtig, weil es wieder junge und frische Ideen braucht.

Warum waren Sie dann bis vor zwei Jahren nicht in der Politik tätig?
Das hat mit meiner Arbeit am Gemeindeamt zu tun. Dort ist eine unpolitische Sichtweise notwendig, weshalb ich auch bis zur Entscheidung, zur Wahl anzutreten, auch in keiner Partei aktiv. 

Sehen Sie Ihre jahrelange Arbeit am Gemeindeamt eher als Vor- oder als Nachteil für Ihre politische Tätigkeit?
Ich sehe das durchaus als Vorteil. Ich kennen die Abläufe in der Gemeinde und kann auf ein Netzwerk zurückgreifen, das ich mir über die Jahre aufgebaut habe. Außerdem habe ich viel mit meinem Vorgänger zusammengearbeitet. Ich weiß wie man gewisse Sachen lösen kann und wo man vorsichtig sein muss. Und trotzdem habe ich gleichzeitig einen externen Zugang, weil ich eben vorher noch nicht politisch aktiv war. 

Trotz Ihrer politischen Unerfahrenheit haben Sie sich in der Stichwahl gegen die erfahrene Landespolitikerin Sabine Binder (FP) durchgesetzt. Wie sehen Sie das?
Bei fünf Bürgermeisterkandidaten war es schon vorher klar, dass es zur Stichwahl kommen wird. Aber es ist schon eine Nummer, sich gegen eine solch erfahrene Politikern durchzusetzen. Noch dazu als politischer Quereinsteiger. Vielmehr als das Ergebnis freut mich aber die hohe Wahlbeteiligung mit knapp 75 Prozent. Das zeigt, dass die Leute interessiert daran waren, wer das Amt des Bürgermeisters in Zukunft inne hat.

Welche Projekte stehen in der kommenden Periode in Wallern an?
Drei große Themenfelder liegen mir am Herzen: Nachhaltigkeit, Lebensqualität und Zusammenhalt. Dazu gehört unter anderem die Entwicklung eines örtlichen Entwicklungskonzept: Wohin soll es für die Gemeinde in den kommenden 15 Jahren gehen? Aber auch das Thema Breitband möchte ich weiter vorantreiben – da sind wir schon ganz gut versorgt, in einigen Gebieten gibt es aber doch noch was zu tun. Und die Digitalisierung ist ja sowieso ein Dauerbrenner, wo noch irrsinnig viel Arbeit vor uns liegt.

In Ihrem Wahlprogramm haben Sie auch das Thema "Lebensprogramm Trattnach" angeführt.
Genau. Erholsame und attraktive Freizeitgestaltung ist mir ebenso ein großes Anliegen. Seien es nun Wanderrouten, Radwege oder der Generationen-Spielplatz, der bereits im nächsten Jahr errichtet wird. Wallern soll ein attraktives Angebot für Jung und Alt bieten.

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