Sportvereine
Der Ball rollt für den Nachwuchs wieder
Das Nachwuchstraining bei Vereinen ist gut angelaufen. Aber: Wann können alle Altersgruppen starten?
BEZIRKE GRIESKIRCHEN, EFERDING (jmi). Seit 15. März dürfen Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren wieder in ihren Sportvereinen trainieren. Im Vorfeld hatten Trainer Bedenken, ob das Nachwuchsangebot von den Eltern angenommen wird. Zu Unrecht: "Das Gegenteil ist der Fall. Wir haben sogar Neuanmeldungen: ein paar Mädchen, die bei den ganz Kleinen starten", freut sich Alexander Zachl, Obmann des UFC Eferding. Gleiches Bild beim SV Grieskirchen: „Die Kinder rennen uns zu – speziell die Kleinen. Die Eltern haben nur darauf gewartet, dass die Kinder endlich wieder was machen können. Es ist ein großes Vertrauen zu uns da, dass die Kinder bei uns in guten Händen sind“, erklärt Nachwuchsleiter Peter Erlach. Der SK Gallspach informierte vorab via Elternbrief: „Die Eltern freuen sich, dass die Kinder sich wieder bewegen und Freunde treffen dürfen. Die Resonanz ist sehr gut“, sagt SK-Jugendleiter Wolfgang Prandstätter.
Regelungen spät bekannt
Schnelles Reagieren war gefragt, denn erst einige Tage vor dem 15. März waren die Vorgaben klar: „Das war schon eine Herausforderung. Vieles war schwammig formuliert. Etwa eine ‚bauliche Trennung‘ – wie wird das definiert? Wir haben die Vorgaben aber vereinsintern relativ schnell umgesetzt“, erzählt Prandstätter. Ähnliches berichtet Stefan Baumgartner, Sektionsleiter Volleyball beim ASV St. Marienkirchen: „Ich hatte den Eindruck, dass die Verbände unterschiedlich kommuniziert haben. Der Fußballverband etwa hat eigene Regelungen ausgeschickt. Man hat sich sehr viel selbst durchklicken und die Verbände anschreiben müssen, welche Maßnahmen gelten.“
Der Handballclub (HC) Eferding arbeitet gerade das Präventionskonzept für die Stadtgemeinde aus und beginnt demnächst mit dem Nachwuchstraining. Der Teufel steckt im Detail. HC-Nachwuchstrainer Christoph Huemer: „Es geht etwa auch darum, ob die Kinder in der Halle aufs Klo gehen dürfen. Solche Detailfragen klären sich nicht von heute auf morgen.“ Die Corona-Vorgaben (siehe unten) sehen Sport vor, der im Freien mit zwei Metern Abstand voneinander sowie von Gruppengrößen bis zu zehn Kindern und Jugendlichen betrieben wird. In der Praxis sieht es so aus: Technik verfeinern, Ballführung, Passübungen sowie Koordinationstraining. „Die größte Herausforderung für die Trainer ist, das Training so zu planen, dass man bei jeder Übung die Abstandsregelung einhält“, so Volleyballer Baumgartner.
Vorgaben haben Grenzen
Wo liegen jetzt die Herausforderungen? Einerseits besteht die Beschränkung auf die Jugend: „Wir haben schon gemerkt, wie andere Vereine auch, dass einige Spieler ab 28 Jahren aufwärts überlegen, ob sie noch starten wollen. Auch die Jugendlichen knapp über 18 sehen sich leid – aber wir müssen uns an die Vorgaben halten“, sagt Fußball-Obmann Zachl. Thema bei den Eferdinger Handballern ist, neue Spieler zu gewinnen: „Wir haben immer ein Schulturnier für die Volksschulen. Dieses ist vergangenes Jahr schon ausgefallen, heuer sowieso. Dadurch ist schon ein Loch entstanden, das im Nachhinein sicher schwierig zu füllen ist“, so Huemer. Ebenso hat das derzeitige Training seine Grenzen, wie SV-Grieskirchen-Trainer Erlach erzählt: „Was fehlt, sind die Spielformen, Spiele und Wettkämpfe. Es ist zermürbend und enttäuschend, wie mit Sportvereinen umgegangen wird."
Zur Sache: Regelungen im Sport
Für den Bereich Sport gelten laut Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz folgende Regelungen: Der Individual- und Freizeitsport im Freien ist erlaubt. Hier gilt der Mindestabstand von zwei Metern. Kontaktsportarten wie etwa Fußball sind nicht erlaubt. Ebenso bleiben Sportstätten mit vier Wänden geschlossen. Ausnahme für beide Punkte: Profisport.
Für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre ist seit 15. März das Vereinstraining im Freien möglich. Gruppen sind auf bis zu zehn Personen plus maximal zwei Trainer beschränkt. Es gilt ein Mindestabstand von zwei Metern, der nur kurzfristig unterschritten werden darf. Vereine müssen ein Präventionskonzept erstellen, zudem besteht Registrierungspflicht der Teilnehmer. Für Kinder und Jugendliche gibt es keine Testpflicht.
Weiterführende Links
- Nachwuchssport: "Ein verwaister Sportplatz ist nichts Positives"
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