Rollende Engel in Wallern
„Es sind alle in Tränen ausgebrochen“

- Im Beisein seiner Familie und seiner Freunde durfte der langjährige Schiedsrichter noch einmal Abschied nehmen von seinem geliebten Zuhause.
- Foto: Rollende Engel
- hochgeladen von Magdalena Wimmer
Eine Wunscherfüllung des Vereins Rollende Engel entwickelte sich für einen 66-Jährigen aus Wallern zu einer ganzen Reihe von Abschieden, Wiedersehen und Erinnerungen. Laut Vorstand Florian Aichhorn einer der emotionalsten Einsätze, die er je erlebt hätte.
WALLERN AN DER TRATTNACH. Einen besonderen Wunsch erfüllten die Rollenden Engel am 4. Oktober im Bezirk Grieskirchen: Die Ehefrau eines bekannten Schiedsrichters aus Wallern wandte sich mit einer Bitte ihres Ehemanns an den Verein. Dieser liegt ganz plötzlich auf der Palliativstation im Krankenhaus und ist bewegungsunfähig, erzählt Aichhorn. Seine Zeit auf Erden wäre sehr begrenzt – und das alles sei innerhalb nur zehn Tagen passiert. „Sein größter Wunsch war es, nachhause zu fahren, wo er als Obmann nochmal alle Spielerkollegen treffen und seine Unterlagen ordnungsgemäß übergeben möchte“, erklärt Aichhorn.
Feuerwehr Wallern eilte zur Hilfe
Am Samstag brachte der Verein den Mann dann aus dem Krankenhaus in seine Heimat Wallern. „Beim Haus sind wir dann leider vor einer bösen Überraschung gestanden, weil zwölf Stufen hinauf führten“, erinnert sich Aichhorn. Der Mann wäre mit der Trage aber zu schwer für die Vereinsmitglieder gewesen. „Damit wir die Wunscherfüllung nicht abbrechen müssen, haben wir die Freiwillige Feuerwehr Wallern kontaktiert. In einer Viertelstunde waren sie einsatzbereit vorm Haus und haben uns dabei unterstützt, den Mann hineinzutragen.“ Freude und Familie sammelten sich im Heim, um Abschied zu nehmen. Ein sehr berührendes Treffen, betont der Vorstand:
„Ich habe jetzt 670 Wünsche erfüllt – ich muss sagen, das war eine wirklich emotionale Wunscherfüllung. Der Mann hat alles in Ruhe aufarbeiten und übergeben können. Alle saßen zusammen, haben gegessen, gelacht, und genau so geweint.“
Weiter gings: Hochzeitstag vorgefeiert
Im Zug der Zusammenkunft sei dann ein weiterer Wunsch aufgetaucht, berichtet Aichhorn. Der Schwerkranke bat darum, noch einmal zum Bundesheergelände nach Wels zu fahren, wo er gemeinsam mit seinen Freunden ein Sportlerheim aufgebaut hatte. Die Feuerwehr kam erneut und half beim Abtransport, daraufhin fuhr der Verein den Mann nach Wels.
„Dort teilte man uns mit, dass er kommenden Freitag seinen zehnten Hochzeitstag mit seiner Frau feiern würde, er aber Angst hat, dass es nicht mehr erlebt. Wir haben dann den Hochzeitstag im Sportlerheim gefeiert. Es sind wirklich alle in Tränen ausgebrochen“
, so Aichhorn. Beim Rücktransport hätte sich der ehemalige Schiedsrichter sehr glücklich über seine vielleicht letzte Reise nachhause gezeigt: „Er hat sich nur noch bedankt. Dafür, dass er abschließen durfte, und seine Freunde sehen konnte. Es war eine sehr, sehr schöne Wunscherfüllung für uns.“



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