Lehrlingsbilanz Grieskirchen und Eferding

1.284 Lehrlinge in 427 Betrieben

Die Lehre führt die Liste der beliebtesten Ausbildungsformen weiterhin an. Wieviele Lehrlinge es in der Region gibt und was die geläufigsten Lehrberufe sind:

GRIESKIRCHEN & EFERDING. Mit Stichtag 31. Dezember 2021 absolvierten 22.473 Personen eine Lehre in Oberösterreich: 15.235 männliche und 7.238 weibliche Lehrlinge. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das ein Minus von knapp zwei Prozent. „Dennoch ist erfreulich, dass sich damit im abgelaufenen Jahr erneut knapp die Hälfte der 15-Jährigen für die duale Ausbildung in Oberösterreich entschieden hat. Ein Rekordwert für ganz Österreich, wo der Anteil bei rund 37 Prozent liegt“, betont WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer.

Eferding hat größten Lehrlingszuwachs

Im Bezirk Grieskirchen gibt es 914 Lehrlinge in 290 Lehrbetrieben, im Bezirk Eferding 370 Lehrlinge in 137 Betrieben. Der Bezirk Eferding hat im Vergleich zum Vorjahr den größten Zuwachs an Lehrlingen in ganz Oberösterreich verzeichnen können. Insgesamt machen die Lehrlinge der Bezirke Grieskirchen und Eferding allerdings nur 5,7 Prozent aller oberösterreichischen Lehrlinge aus. Den größten Anteil an Lehrlingen in den oberösterreichischen Bezirken hat Linz mit 18,4 Prozent, gefolgt von Vöcklabruck mit 9,3 Prozent und Linz-Land mit 8,8 Prozent.

Oberösterreich ist "Lehrlingsland"

Sowohl bei der Anzahl an Lehrlingen als auch bei der Anzahl an Lehrbetrieben hat Oberösterreich die Nase vorne: 20,9 Prozent aller österreichischen Lehrlinge erhalten ihre Berufsausbildung in Oberösterreich und werden in den insgesamt 5.146 Betrieben ausgebildet. Das entspricht 18,8 Prozent aller österreichischen Lehrbetriebe.
Diese Betriebe investieren vermehrt auch in überbetriebliche Aus- und Weiterbildungsangebote für Lehrlinge. Die Fördersumme für Ausbildungsbetriebe der WKOÖ-Lehrlingsstelle beträgt 5,78 Millionen Euro, was eine durchschnittliche Investition von 257,39 Euro pro Lehrling bedeutet. Das ist bundesweite die höchste Investitionssumme – der Österreich-Durchschnitt beträgt 172,35 Euro.

Duale Ausbildung sichert Fachkräftebedarf

Der Fachkräftemangel bleibt weiterhin einer der zentralen Hemmschuhe für die oberösterreichische Wirtschaft. Das WKO-Fachkräfteradar bestätigt: Rund zwei Drittel aller oberösterreichischen Betriebe sind stark bis sehr stark von diesem betroffen. Insbesondere in Handwerksberufen ist es derzeit schwierig, geeignete Mitarbeiter zu finden, und auch Techniker werden gesucht. Den größten Lehrstellenüberhang gibt es in den Berufen Metall und Elektro, Tourismus und Freizeitwirtschaft, Handel, Bau und anderen Büroberufen.
Mit verschiedenen Angeboten will die WKOÖ ihre Mitglieder unterstützen: Dazu gehören beispielsweise das neue Beratungsangebot "Service Employer Branding", die "OÖ Job Week", das hybride Angebot der oberösterreichweiten Messe Jugend & Beruf, die Plattform "OÖ schnuppert", digitale Messeangebote und Matching-Plattformen auch in den Bezirken, digitale Berufsorientierungsworkshops in den Schulen oder die gefragten Potenzialanalysen.

Das sind die beliebtesten Lehrberufe

Eva-Maria Schupfer, Leiter der WKOÖ-Abteilung Bildungspolitik, gibt einen Überblick rund um das duale System: Die Hitliste der Top-Lehrberufe bei männlichen Lehrlingen führte 2021 der Modulberuf Metalltechnik vor den Lehrberufen Elektrotechnik und Kraftfahrzeugtechnik an. Bei den weiblichen Lehrlingen befand sich der Einzelhandel auf Platz eins der Lehrberufe, dahinter folgten die Lehrberufe Bürokauffrau und Friseurin. "Bemerkenswertist, dass der Modullehrberuf Metalltechnik bereits auf dem vierten Platz der weiblichen Lehrlinge liegt. Immerhin werden aktuell 256 junge Frauen in diesem Lehrberufausgebildet", so Schupfer.