Alltag einer Diplomsozialbetreuerin
"Es verschieben sich die Wertigkeiten"

Elke Hofstadler begleitet Menschen im Alter in einem Haus für Senioren des Diakoniewerks. | Foto: Diakoniewerk/Ness Rubey
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Elke Hofstadler aus Grieskirchen arbeitet seit 2010 als Diplomsozialbetreuerin für Altenarbeit im Haus Elisabeth des Diakoniewerks in Gallneukirchen. In ihrem Job deckt sie viele Rollen ab. Das macht die Arbeit für sie vielseitig und spannend.

GRIESKIRCHEN, GALLNEUKIRCHEN. Als sich die Grieskirchnerin Elke Hofstadler im Jahr 2011 dazu entschloss, in der Pflege von Menschen im Alter zu arbeiten, wusste sie noch nicht, wie viele Facetten der Job mit sich bringen würde. Sie hatte zuvor jahrelang in einer Praxis eines Arztes gearbeitet und sich danach bewusst für die Arbeit in einem Alten- und Pflegeheim entschieden – und damit bewusst für eine Begleitung von Menschen in ihrem letzten Lebensabschnitt. „Jeder Mensch muss Geschichten aufarbeiten, um loslassen zu können. Ich profitiere selbst sehr stark von Gesprächen mit Menschen im Alter. Es ist für mich eine Hilfe und auch eine Ehre, wenn ich sehe, welche Strategien Menschen zur Bewältigung verschiedener Lebenssituationen entwickelt haben. In einem Haus für Senioren verschieben sich die Wertigkeiten – es geht nicht mehr um Materielles. Augenblicke werden intensiver wahrgenommen,“ erzählt Hofstadler.

Nicht genügend Beachtung

Ihre Arbeit beschreibt sie als „vielfältig und lohnend“. Vom gemeinsamen Lachen bis zum gemeinsamen Weinen. Teilhaben zu können an individuellen und ganz privaten Lebensereignissen, bereitet ihr am meisten Freude. „Es macht mich stolz, dass Menschen mir so viel Vertrauen schenken“, so Hofstadler.
Dass die Arbeit in der Pflege manchmal nicht genügend Beachtung finde, das sei laut Hofstadler schade. „Wir alle werden einmal Pflege in irgendeiner Form brauchen. Und wir werden uns glücklich schätzen, im Alter nicht allein zu sein. Unsere Arbeit wird oft unter ihrem Wert dargestellt“, ist sie sicher.

Pandemie schlimmer als Krieg

Gewisse Momente aus der Corona-Zeit bleiben Hofstadler besonders in Erinnerung. Manche Bewohnerinnen und Bewohner haben die Pandemie schlimmer empfunden als den Krieg. Da lag es am Fingerspitzengefühl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, bewusst nicht mehr die Nachrichten einzuschalten und sie vor weiteren Negativmeldungen zu schützen. In dieser Zeit war es notwendig, mehr Zeit für Gespräche aufzubringen. An Corona angepasste Dienstpläne machten es möglich, den ganzen Tag - vom Munterwerden bis zum Schlafengehen – präsent zu sein. Das Ergebnis war ein Gemeinschaftsgefühl - nicht nur unter den Mitarbeitern, sondern auch mit den Bewohnern - das in dieser Zeit ganz stark spürbar war, wie die Diplomsozialbetreuerin erzählt.

"Welcher Job ist immer einfach?"

„Natürlich entstehen mit unseren Bewohnern im Laufe der Zeit enge Beziehungen, da fällt der Abschied schon auch schwer. Aber ich freue mich, einen Beitrag in ihrem letzten Lebensabschnitt leisten zu können. Loslassen gehört zum Leben dazu“, so Hofstadler. Was den Job aus ihrer Sicht so besonders macht: „Jeden Tag erwarten mich andere Situationen. Menschen mit Demenz versehen mich mit verschiedenen Rollen.“
Der Job sei nicht immer einfach, teilweise sogar sehr anstrengend. "Aber welcher Job ist immer einfach? Was ich in meiner Tätigkeit wirklich positiv sehe, ist, dass ich in meiner eigenen Persönlichkeit täglich wachse. Und allein aus diesem Grund würde ich gegen keinen anderen Job tauschen wollen."

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