Vom Lehrling zum Chef bei Weigl
"Tüfteln war immer meine Leidenschaft"

- Johann Steinbock (l.) und Josef Kastner (2.v.l.) mit den Weigl-Lehrlingen.
- Foto: Weigl
- hochgeladen von Agnes Nöhammer
"Ich war noch nie woanders in meinem Leben": Johann Steinbock, einer der Geschäftsführer des Waizenkirchner Unternehmens Weigl, erzählt von seinem Start bei der Firma als Lehrling.
WAIZENKIRCHEN. Seine Karriere bei Weigl begann Steinbock, der aus St. Agatha stammt und nun in Heiligenberg zu Hause ist, als Landmaschinentechniker: "Ich stamme von einer Landwirtschaft ab und wir haben sehr viele Maschinen selber repariert – daher auch mein Wunsch, diesen Beruf zu erlernen", erzählt er. Während seiner Lehrzeit habe ihm am besten gefallen, alle Bereiche des Unternehmens kennenlernen und über den Tellerrand hinausschauen zu können: "Ich habe ja als Landmaschinenmechaniker zu lernen begonnen, durfte aber bei den Aufzügen mithelfen. Dort habe ich meine Leidenschaft für Elektrotechnik und Mechatronik entdeckt."
Infos teilen ist das A und O
Im Hinblick auf seine Lehre ist Steinbock besonders wichtig, den Mitarbeitern und Lehrlingen alles zu zeigen, was nur geht, und keine Informationen vorzuenthalten: "Ich hatte in der Lehrzeit Erlebnisse mit Vorgesetzten, die mir viel gezeigt haben und mich viel tun lassen haben, auch mit Anderen, bei denen es eher nicht so war", erläutert er. "An oberster Stelle steht das Familiäre: Obwohl wir schon so viele Leute sind, nennen wir uns Familienbetrieb, und hoffentlich spüren das die Lehrlinge auch."
Hinter den Horizont schauen
Die Lehrlinge sollen eine fundierte Ausbildung ohne Scheuklappen erhalten: Der Frage "Was steht genau in meinem Berufsbild – habe ich das gelernt oder nicht?" soll nicht zu viel Aufmerksamkeit geschenkt werden, denn: "Wir möchten unseren Lehrlingen einen größeren Blick aufs Ganze ermöglichen – wie es bei mir selber war: Wenn ich gesagt hätte, ich schaue nicht über den Landmaschinenmechaniker hinaus, wäre ich nie zu den Aufzügen gekommen. Wir haben so viele Bereiche: Wir möchten den Lehrlingen bieten, bei den vielen Möglichkeiten ihre Leidenschaft zu entdecken", erzählt Steinbock.
Ausgleich: Steirische Harmonika
Eine Position in der Geschäftsführung hatte er nie als Ziel vor Augen: "Ich habe eher den Traum gehabt, als Selbstständiger eine Landmaschinenwerkstätte aufzumachen – aber dann ist es ganz anders gekommen", so der 52-Jährige, der zum Arbeits-Ausgleich gerne auf der Steirischen Harmonika spielt. Mittlerweile beschäftigt er sich vorwiegend mit Produkt- und Unternehmensentwicklung: "Das Tüfteln war immer meine Leidenschaft und das kann ich zum Glück noch immer Ausleben. Dass wir in dem umfangreichen Bereich der Mechatronik technologisch vorne dabei sein dürfen, und das auch an meinen Entwicklungen liegt, das begeistert mich unheimlich", betont Steinbock.
Übrigens: Johann Steinbock ist nicht der Einzige im Unternehmen, der den Sprung vom Lehrling zu einem Teil der Geschäftsführung machte: Auch Josef Kastner hat mit einer Lehre bei Weigl begonnen.
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