Kraftwerk Aschach
Verbund startet mit Renaturisierungsprogramm
Der Wasserkrafterzeuger Verbund und Partner beseitigen die letzten Barrieren an der Donau und am Inn. Zentraleuropas längste Wasserstraße wird dadurch bis 2026 ein verbundener Lebensraum. So wird unter anderem auch das Kraftwerk in Aschach an der Donau mit Fischwanderhilfen ausgestattet und die Ufer großflächig renaturiert.
ASCHACH AN DER DONAU. Laut eigenen Aussagen verbindet Verbund "mit einem gewaltigen Programm" die letzten bislang unterbrochenen Lebensräume entlang von Donau und Grenz-Inn. Anschließend an bisherige Projekte werden die Kraftwerke, Schärding-Neuhaus, Passau-Ingling, Jochenstein, Aschach und Ybbs-Persenbeug mit Fischwanderhilfen ausgestattet und Ufer großflächig renaturiert. Mit der Investition von 60 Millionen Euro werden Donau und Inn bis 2027 fischpassierbar von Rumänien bis Rosenheim. "Dank jahrzehntelanger Erfahrung ist es uns möglich, die herausforderndsten Lücken in unserer Kraftwerkskette zu schließen und die Lebensräume wieder zu verbinden. Einmal mehr haben wir ein Projekt von europäischen Dimensionen begonnen, mit dem die Wasserkraft noch nachhaltiger wird. Sie macht es möglich, Entwicklungen der Jahrhunderte andauernden Geschichte von menschlichen Eingriffen in Flussläufe zurückzunehmen und verlorengegangene Habitate wieder zu erschaffen. Damit wird die Wasserkraft zum Teil der Lösung für Ökologie und Umwelt", unterstreicht Michael Strugl, CEO von Verbund , die internationale Bedeutung des Projektes.
60 Mio. Euro für Ökologie-Maßnahmen
Die Österreichisch-Bayerische Kraftwerke AG und die Verbund Hydro Power GmbH investieren 60 Millionen Euro in die Maßnahmen. 8 Millionen Euro steuert die Europäische Union aus Mitteln des "Life"-Programmes bei. Im Zuge dessen wird auch das Donaukraftwerk Aschach barrierefrei. Damit wird die Donau bis 2027 fischpassierbar. Flankiert werden die Maßnahmen durch Uferstrukturierungen an Donau und Inn, um Lebensräume und geschützte Laichzonen für die Donaufische zu schaffen. "Der Nutzen unserer Maßnahmen lässt sich belegen und ist grenzüberschreitend. Fische und andere Wasserlebewesen werden zukünftig vom Eisernen Tor in Rumänien bis Bayern wandern können. Je vernetzter ein Lebensraum, desto stabiler das Ökosystem. So geben wir Donau und Inn zurück, was ihnen zusteht und vereinen die nachhaltige Stromerzeugung mit nachhaltiger Artenvielfalt", so Michael Amerer, Geschäftsführer der Verbund Hydro Power GmbH.
Verbindung von regionalen Populationen
Das Projekt "Life Blue Belt Danube Inn" zielt auf den Erhalt und Verbesserung der gefährdeten Flussfische an Donau und Inn ab. Im Fokus stehen die Süßwasserfische, die als Mittelstreckenwanderer verbundene Lebensräume an Donau und Inn benötigen. Beispiele sind Äsche, Nase, Barbe oder auch der Sterlet. Die Barrierefreiheit der Kraftwerke erlaubt eine Verbindung von regionalen Populationen. Das Projekt schließt an das parallel laufende Life-Projekt LIFE Riverscape Lower Inn an. Durch die abgestimmte Vorgehensweise, auch mit weiteren Projekten an Donau und Inn, wird die maximale Wirkung sichergestellt, die sich nicht in Kilowattstunden sondern ausschließlich in ökologischen Verbesserungen bemessen lässt. Zusammen mit den bisherigen LIFE+ Projekten „Netzwerk Donau“ und Network Danube Plus“ wird der Erfolg der Ökologisierungsmaßnahmen durch die Verknüpfung nochmals aufgewertet.
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