WKO Eferding & Grieskirchen
Weniger Arbeitslosengeld, höhere Vermittlung
1.848 offenen Stellen stehen 1.556 Arbeitslosen in der Region gegenüber. Die WKO-Bezirksstellenobmänner Günther Baschinger und Tobias Luger betonen: rasche und gezielte Vermittlung hat jetzt höchste Priorität, Erhöhung des Arbeitslosengeldes produziert hingegen Langzeitarbeitslose.
GRIESKIRCHEN & EFERDING. Auch die Pandemie hat nichts daran geändert: viele Unternehmen in der Region suchen nach wie vor – oft vergeblich – nach Fach- und Arbeitskräften. Das beweist einmal mehr die hohe Anzahl der von den Unternehmen gemeldeten 1.848 offenen Stellen in den Bezirken Grieskirchen und Eferding. Gleichzeitig sind 1.556 Personen arbeitslos gemeldet, "deren rasche Vermittlung jetzt wieder oberstes Ziel sein muss", so die WKO Grieskirchen und Eferding.
Anreiz zur Beschäftigung erhöhen
Für die Bezirksstellenobmänner Günther Baschinger (Grieskirchen) und Tobias Luger (Eferding) sind daher zwei Faktoren ausschlaggebend:
Auf der einen Seite sei der Gesetzgeber nach dem Motto "Eine reguläre Arbeitsaufnahme muss sich wieder lohnen" gefordert. Ein gestaffeltes Arbeitslosengeld, eine deutliche Beschränkung der Zuverdienstmöglichkeiten für Arbeitslose und die dringend notwendige Reparatur der Notstandshilfe – nur in Österreich gibt es diese unbeschränkt bis zur Pension – würden den Anreiz für Arbeitslose signifikant erhöhen, wieder eine Beschäftigung aufzunehmen.
Höhere Vermittlungsquote notwendig
Andererseits müsse das AMS bundesweit verstärkt über die Bezirksgrenzen hinaus vermitteln, Arbeitserprobungen weiter forcieren und Arbeitsunwilligkeit sowie Pfusch von Arbeitslosen konsequent und flächendeckend sanktionieren. Eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes sei, so Günther Baschinger, hingegen kontraproduktiv, weil sie die Differenz zum erzielbaren Einkommen in einem regulären Job weiter reduziert und damit Langzeitarbeitslosigkeit geradezu produziert.
In den nächsten Wochen wird die WKO Oberösterreich der aktiven Vermittlung von Hilfs- und Anlernkräften besonderes Augenmerk schenken:
„Fast jeder zweite Arbeitslose hat nur Pflichtschulabschluss, gleichzeitig suchen viele Betriebe exakt solche Arbeitskräfte, die sie in weiterer Folge arbeitsplatzbezogen aufqualifizieren können. Eine höhere Vermittlungsquote in diesem Segment ist dringend notwendig und auch möglich“
, betont Luger.
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