Berger las Musil
Hochleistungs-Lektüre wurde in Gerersdorf zum Hör-Vergnügen

- Wolfram Berger las im Freilichtmuseum Gerersdorf aus Robert Musils Jahrhundertroman "Der Mann ohne Eigenschaften".
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Wolfram Berger machte mit seinen Rezitationen Appetit, es mit dem über tausend Seiten starken Roman "Der Mann ohne Eigenschaften" von Robert Musil doch auch einmal selbst zu versuchen.
GERERSDORF. Hochleistungs-Leser zählen den "Mann ohne Eigenschaften" von Robert Musil zur Königsklasse. "Über tausend Seiten Weltliteratur" seien hier zwischen zwei Buchdeckeln zu finden, wie Kultursommer-Intendant Andreas Vitásek einleitend würdigte. Er selber sei schon dreimal an der Lektüre gescheitert.

- Wolfram Berger (links) mit Gastgeber Andreas Vitásek, dem Intendanten des Güssinger Kultursommers.
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Was für Wolfram Berger nicht gilt: In 62 Stunden und 41 Minuten hat der österreichische Schauspieler Musils Roman für ein Hörbuch eingesprochen, wie er bei einer Lesung im Rahmen des Güssinger Kultursommers im Freilichtmuseum kundtat.
Wortmächtige Weltliteratur
Mit klug ausgewählten Passagen machte der geniale Rezitator deutlich, warum "Der Mann ohne Eigenschaften" zur Weltliteratur zählt. Wortmächtige Satzgebilde, detailgenaue Situationsbeschreibungen und sprachliche Neuschöpfungen prägen das Werk. Ob die Schilderung eines Verkehrsunfalls, die Psyche eines Prostituiertenmörders oder die krause Gedankenwelt eines k.u.k.-Generals: Berger zu lauschen, war ein Erlebnis.

- Karim Asatrian am Keyboard untermalte die Passagen aus dem Musil-Werk klanglich.
- Foto: Martin Wurglits
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Karim Asatrian am Keyboard lieferte dazu eine Fülle von Klanggebilden, die sich weder im Jazz noch in der Klassik schlüssig einordnen ließen.
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