Brauchtum
Sauschädelstehlen in Neusiedl bei Güssing

Edwin Vollmann  mit Dorfrichter Christian Lederer
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  • Edwin Vollmann mit Dorfrichter Christian Lederer
  • hochgeladen von Peter Sattler

In grauen, vorveganen Zeiten wurde auch wenig Fleisch gegessen. Sterze, Strudel und Milch waren die Grundnahrungsmittel. Doch einmal im Jahr entschloss man sich für eine Hausschlachtung.

Eine Fett- und Blutorgie war unumgänglich. Das sprach sich herum. Und wenn eine Schlachtung statt fand, blieb sie niemals geheim. Schon während die Schlächter bei der ersten Mahlzeit am Vormittag  Blutsterz und Röstleber speisten, machten sich ausgehungerte Burschen aus der Nachbarschaft daran, von der hängenden Sau den Schädel abzuschneiden. Das ging mit einem scharfen Feitl, und es war eine Schande, wenn es unbemerkt blieb. Die Folgen waren eine Art Erpressung zur Sautanzeinladung. Weiters machte man sich den Spaß daran, die Diebe innerhalb einer fiktiven Gerichtsverhandlung zu verurteilen.

Genau diese Situation wurde im Gasthaus Vollmann nachgespielt. Die daraus entstandenen, selbst geschriebenen Sketches betrafen örtliche Gasthausverhältnisse mit bekannten Neusiedler Personen. Ein Abend der gemeinsamen Erinnerungen bei deftigem Schweinsbraten mit Kraut und Knödel.

Die Akteure: Richter Christian Lederer, Verteidiger Lukas Lederer, Staatsanwältin Nina Entler, Diebe, Polizisten, eine Friseuse, lockere Dorfdamen und viel verkleidetes Publikum. Veranstalter war die Dorfjugend von Neusiedl mit Obmann Patrick Koglmann. Hausherr Edwin Vollmann räumte dank seiner Kochkünste viel Applaus ab. Die Sautanzmusik besorgten die "Schlawiner", stehend frei.

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