Blutkonserven gehen im Sommer zur Neige

Wären alle so fleißige Blutspender wie Franz Radosztics, dann hätte das Rote Kreuz kein Problem. Über 150 mal in seinem Leben hat der Rehgrabler bereits Blut gespendet. Im Vorjahr erhielt er für seine Hilfsbereitschaft sogar die Auszeichnung „Gold mit goldenem Lorbeerkranz“ für 150 geleistete Blutspenden.

Kritische Marke bald erreicht

Aber solche wie Franz Radosztics gibt es nicht genug. "In Ostösterreich sind wir davor, bei den Lagerbeständen von Blutkonserven die kritische Marke zu erreichen", schlägt Tobias Mindler vom burgenländischen Roten Kreuz Alarm. Noch könne man die Spitäler mit den benötigten Blutmengen versorgen.

Sommer-Engpass droht

Aber auch hier droht ein Sommerloch. Die Zahl der Spender geht wetter- und urlaubsbedingt in den Sommermonaten traditionell zurück.

Dazu kommt das Phänomen, dass das Blutspenden generell an Stellenwert verliert. Nicht bei den Älteren, sondern vor allem bei Jüngeren. "Die Zahl der Erstspender ist in den letzten Jahren um 20 Prozent gesunken", berichtet Mindler.

Spenderzahl geht drastisch zurück

Insgesamt ist die Zahl der Blutspender im Bezirk Güssing allein in den letzten drei Jahren um 27,4 Prozent gesunken. 2011 wurden 2.190 Spenden registriert. 2014 waren es nur noch 1.589.

Im Bezirk Jennersdorf ging die Spendebereitschaft sogar um 29,5 Prozent zurück. 2011 kamen 660 Personen zum Spenden, im Vorjahr nur noch 465. Das ist ein Rückgang um 29,5 %.

Neben dem nachlassenden Interesse spielen auch Abweisungen eine Rolle. Wer etwa eine frische Tätowierung oder ein frisches Piercing aufweist, darf vier Monate lang nicht spenden. Auch nach bestimmten Auslandsreisen gibt es Karenzzeiten.

Spenden können alle Gesunden ab 18 Jahren. Ein Alterslimit nach oben gibt es - außer für Erstspender - nicht. Weitere Informationen zum Blutspenden erhalten Interessierte unter der Telefonummer 0800/190190.

Zahl der Blutspenden

Bezirk Güssing
2011: 2.190
2013: 1.666
2014: 1.589
Bezirk Jennersdorf
2011: 660
2013: 565
2014: 465