Ärztemangel
Drohende Rettungssperre für Güssinger Spital abgewendet
Die von der Spitalsgesellschaft "Gesundheit Burgenland" (GB) gestern, Dienstag, angekündigte Rettungssperre für das Krankenhaus Güssing kommt nun doch nicht. Die aufgrund des akuten Mangels an Turnusärzten avisierte Maßnahme konnte durch "Umschichtungen in den Dienstplänen" verhindert werden, gab GB-Sprecher Leo Szemeliker heute, Mittwoch, bekannt.
Abendliche und nächtliche Einlieferungen
Gestern war von GB-Geschäftsführer Stephan Kriwanek angekündigt worden, dass ab Montag, dem 3. Juli, in Güssing abends und nachts keine Rettungstransporte mehr angenommen würden. Die Sperre hätte jeweils an Montagen und Dienstagen zwischen 16.00 Unr und 8.00 Uhr gelten sollen.
Pro Woche gehe es um ein bis zwei Patienteneinlieferungen, so Szemeliker. Nun aber könnten Rettungsdienste das Krankenhaus wie bisher an allen Wochentagen rund um die Uhr anfahren. Die "Gesundheit Burgenland" bedauere die entstandene Verunsicherung der Öffentlichkeit.
Unbesetzte Turnusarztstellen
Ob auch der Auslöser für die Verunsicherung dauerhaft beseitigt ist, lässt sich jetzt noch nicht sagen. Laut Szemeliker sind in Güssing derzeit zwei Turnusarztstellen unbesetzt. Und auch in der Vergangenheit habe es schon "hin und wieder" solche Sperren gegeben. In diesen Fällen würden die Rettungsdienste von der Landessicherheitszentrale entweder in das Krankenheus Oberwart oder in ein oststeirisches Spital umgeleitet.
FPÖ: Gehälter der Turnusärzte anheben
"Die Folgen des Ärztemangels spürt jetzt auch das Südburgenland", bemerkte FPÖ-Landesgeschäftsführer Rudolf Smolej. "Auf das Angleichen der Gehälter der Turnusärzte darf keinesfalls vergessen werden. Statt ihnen ein ähnliches Gehalt wie in der Steiermark zu bieten, wird in ein unsicheres Experiment in Krems (Anm.: Finanzierung von Studienplätzen durch das Lnd Burgenland) -zigfach investiert. Die Turnusärzte flüchten nach Hartberg und Feldbach. Eine nicht hinzunehmende Situation."
ÖVP sieht "Fortsetzung von Fehlentwicklungen"
Für ÖVP-Bezirksobmann Walter Temmel sind die aktuellen Entwicklungen in Güssing Folgen einer "misslungenen Parteipolitik mit Postenschacher und fehlendem Interesse der SPÖ-Alleinregierung." Der geschäftsführende ÖVP-Bezirksobmann Bernd Strobl sieht nach der "Streichung von Betten und den Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Brustkrebszentrum" die "Fortsetzung von Fehlentwicklungen". Er stellt auch die Frage, woher plötzlich die fehlenden Ärztinnen und Ärzte kommen.
SPÖ: Land auf "gutem Weg"
Die SPÖ sieht hingegen das Land Burgenland "bei der Gesundheit auf einem guten Weg". Für das organisatorische Problem im Krankenhaus Güssing sei binnen weniger Stunden eine Lösung gefunden wurde, hoben Bezirksvorsitzende Verena Dunst und LAbg. Wolfgang Sodl hervor.
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