Konkursverfahren bei Neudauer Traditionsfabrik
Borckenstein-Insolvenz: Über 50 Burgenländer bangen um Jobs
Das vor einer Woche eingeleitete Konkursverfahren des Neudauer Garnherstellers Borckenstein lässt zahlreiche burgenländische Arbeitnehmer um ihre Jobs bangen. "Borckenstein beschäftigt aktuell 124 Personen, davon sind über 50 aus dem Burgenland", teilte Margarete Hartinger, Leiterin des Arbeitsmarktservice Hartberg-Fürstenfeld, dem Bezirksblatt Güssing/Jennersdorf mit.
Weiterführung fraglich
Derzeit läuft der Betrieb in Neudau. Die Geschäftsleitung hat der zum Masseverwalter bestellte Anwalt Alexander Isola aus der Grazer Kanzlei Graf & Pitkowitz übernommen. Ob das Unternehmen allerdings weitergeführt werden kann, entscheidet sich nach der anberaumten Gläubigerversammlung und an der Frage, ob ein realistischer Sanierungsplan vorgelegt werden kann, heißt es aus dem Unternehmen.
Mit 13 Millionen Euro überschuldet
Laut Gläubigerschutzverband KSV ist Borckenstein mit rund 13 Millionen Euro überschuldet. Betroffen sind neben den 124 Arbeitnehmern rund 190 Gläubiger. Die Passiva belaufen sich auf rund 21,4 Millionen Euro, die Aktiva auf rund 8,5 Millionen Euro.
Viele ältere Arbeitnehmer
Eine Schließung des Unternehmens wäre für den Arbeitsmarkt "problematisch", sagt AMS-Chefin Hartinger. "Bei Borckenstein arbeiten viele ältere und langjährig Beschäftigte. Positiv könnte sich allerdings auswirken, dass derzeit auf dem Arbeitsmarkt viele Fachkräfte gesucht werden."
Die zweite Insolvenz
Das Unternehmen musste bereits 2016 Insolvenz anmelden. Das damalige Verfahren endete mit einem Sanierungsplan, den die Gläubiger nach einem Kredit der Hausbank Unicredit akzeptierten. Die seitdem eingeleiteten Maßnahmen zur wirtschaftlichen Stabilisierung reichten allerdings nicht aus.
Borckenstein wurde 1789 in Burgau gegründet und 1845 nach Neudau verlegt. 2013 übernahm die italienische Gruppe Fil Man Made das Unternehmen mehrheitlich.
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