Familienbetrieb Guttmann in Deutsch Tschantschendorf: Gastlichkeit seit vier Generationen
Hier werden seit dem Jahr 1904 Gäste bewirtet
Irgendwie muss es mit den Genen zu tun haben, dass das Bewirten anderer Leute bei Familie Guttmann derart im Mittelpunkt steht. Chefin Herta Walits-Guttmann führt mit Herzblut das Gasthaus in Deutsch Tschantschendorf, das schon ihr Vater Josef von ihrem Großvater Rudolf übernommen hat und das 1904 von Urgroßvater Johann gegründet worden war.
"Liebe zum Wirtshaus"
"Ich war von Kindheit an im Betrieb mit dabei und habe die Liebe zum Wirtshaus entdeckt", erzählt Herta. "Darum habe ich auch ganz genau gewusst, was mich erwartet, als ich 1992 übernommen habe."
Nach Tschantschendorf auf Unterhaltung
Übernommen hat sie ein Gasthaus, das in den 70er und 80er Jahren weithin als Jugendtreff bekannt war. Die Rangers, die Jocers, die Poleros, die Strings, die Kixx oder die White Stars - alle spielten sie in der Guttmann'schen Tanzbar zur Unterhaltung auf. "Bei uns hat es Anfang der 70er auch die ersten Toasts gegeben, von weit und breit sind die Leute zum Toastessen gekommen", erinnert sich Walits-Guttmann.
Gute Küche
Nachdem Tanzunterhaltungen aus der Mode kamen, hat sie auch die Schwerpunkte des Betriebs neu gesetzt. "Wir konzentrieren uns aufs Essen und machen nur noch vereinzelt Veranstaltungen", beschreibt Walits-Guttmann, die auch Obfrau der "Pannonischen Schmankerlwirte" ist. Menüs und Essen à la carte sind weithin geschätzt, dazu werden pro Tag rund 120 Essensportionen an acht Kindergärten und an Kunden nach Hause geliefert ("Essen auf Rädern").
Eingespieltes Team
In der Wirtshausküche ist Mama Helene (78) eine unverzichtbare Kraft. "Ich bin seit 57 Jahren Köchin, und ich bin es noch immer gern", erzählt sie. Papa Josef (86) hilft noch immer beim Einkauf mit, Hertas Mann Josef Walits kümmert sich um die gut sortierte Vinothek. Schwester Edith Keglovits beweist ihr Können in der Küche, Schwager Ewald ist für Service und Speisekarten verantwortlich.
Und auch die nächste Generation ist mit von der Partie. Hertas Töchter Verena - wie die Mama Absolventin der Tourismusschule - und Christine sowie die Nichten Elisabeth und Barbara helfen mit, soweit es ihre eigenen Berufe zulassen.
"Verlassen auf den anderen"
Was einen guten Familienbetrieb ausmacht? "Die Vorteile überwiegen die Nachteile bei weitem. Bei uns kann sich jeder immer auf den anderen verlassen", ist Herta Walits-Guttmann überzeugt. Und Mama Helene fügt hinzu: "Bei uns waren immer drei Generationen gleichzeitig im Betrieb. Und es hat immer nur eine gemeinsame Kassa gegeben."
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