Strompreise steigen
SPÖ fordert Energiekosten-Entlastung für Greißler
Wie es aussieht, haben alle Bemühungen nichts genützt. Das Lebensmittelgeschäft von Gabriele Sampt, die in Pension geht, hat Ende November geschlossen. Eine Nachfolge für das einzige Geschäft in Tauka hat sich nicht gefunden.
Ein Faktor, der mitgespielt hat, waren die Energiekosten. "Die Stromkosten haben sich zuletzt auf 540 Euro im Monat verdreifacht", berichtet Bürgermeister Helmut Sampt, der Ehemann der Geschäftsfrau.
"Keine Einsparungsmöglichkeit"
Auch Christine Schulter hat mit ihrem Lebensmittelladen in Dobersdorf unter dem Kostenanstieg zu leiden. "Der Energiepreis wurde über Nacht verdoppelt. Und es gibt praktisch keine Einsparungsmöglichkeit, denn alle meine fünf Kühlvitrinen müssen durchgehend betrieben werden."
Auf die Warenpreise könne sie nichts mehr aufschlagen. "Es wird sowieso nur mehr sehr verhalten eingekauft", hat Schulter beobachtet.
Kühlvitrinen, Gefrierschränke, Kühlhaus
Wolfgang Penzinger hat in seinem Geschäft in Olbendorf noch einen alten Stromliefervertrag. Noch. Denn der läuft aus. "Ich rechne mit einer Vervierfachung der Stromkosten", sagt der Lebensmittelhändler. Und macht deutlich, wo der große Stromverbrauch liegt. "Bei mir sind vier Kühlvitrinen, vier Gefrierschränke, eine Klimaanlage und vor allem das Kühlhaus in Betrieb."
Dunst: "Der Hut brennt"
Angesichts der sich zuspitzenden Preissituation macht sich die SPÖ große Sorgen um die Aufrechterhaltung der Nahversorgung in den Dörfern. "Der Hut brennt. Für viele Geschäfte sind die Energiekosten nicht zu stemmen", warnt die Güssinger Bezirksvorsitzende Verena Dunst.
SPÖ für zweites Förderpaket
"Der Energiekostenzuschuss der Bundesregierung für Betriebe sei zwar zu begrüßen, aber zu kompliziert und zu sehr auf große Betriebe ausgerichtet. Dunst kritisiert sowohl die eingezogene Förderuntergrenze von 2.000 Euro als auch die Obergrenze von 400.000 Euro. Sie fordert ein zweites Förderpaket "mit weniger Bürokratie und höherem Fördersatz". Ein Strompreisdeckel, wie er ab Dezember für Privathaushalte gibt, sei auch für Kleinbetriebe notwendig.
"Auch Gastronomen werden ihre Gasthäuser bei diesen Kosten nicht mehr weiterführen können", fürchtet LAbg. Wolfgang Sodl. Es sei "pervers", dass die steigenden Gewinne der Energiekonzerne unter den Aktionären aufgeteilt würden.
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