In Güssing hat es sich ausgemessen: Schließung
Vermessungsamt macht Ende Juni zu und wird nach Oberwart verlegt
Die über 90-jährige Geschichte des Vermessungsamtes in Güssing findet am 30. Juni ihr Ende. Die bestehende Dienststelle wird geschlossen, Personal und Agenden werden ins Vermessungsamt Oberwart eingegliedert.
"Die Schließung ist Teil einer österreichweiten Strukturänderung und - wenn man so will - eine Folge der Digitalisierung", erläutert Herbert Renner, Sprecher des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen. Die Kundenfrequenz in Güssing und bundesweit vielen vergleichbaren Dienststellen habe stark nachgelassen.
Acht Standorte österreichweit
Daher habe auch der Rechnungshof das Bundesamt aufgefordert, seine Standorte einer Wirtschaftlichkeitsprüfung zu unterziehen. Neben Güssing werden weiters die Dienststellen Oberpullendorf, Hartberg, Gmunden, Wels, Korneuberg, Retz, Tulln und Scheibbs geschlossen. "Die bisherige an Dichte an Standorten brauchen wir nicht mehr", sagt Renner.
Güssing hatte seit dem Jahr 1998 keine Behördenfunktion mehr, auch Vermessungen wurden kaum noch selbst vorgenommen. Die Dienststelle diente als "Informations- und Telearbeitszentrum" für die Oberwarter Behörde. Nur noch vereinzelt seien Bürger oder Vertreter von Ingenieurkonsulentenbüros in Güssing persönlich vorstellig geworden, so Renner.
Behörde für den Grundverkehr
Benötigt wird das Amt immer dann, wenn es um Grundstücke, Grundverkehr oder Grundverkäufe geht. Im Vermessungswesen seien aber mittlerweile fast alle Vorgänge digitalisiert, erklärt Renner. "Sämtliche Anträge können digital gestellt werden, viele Informationen kann sich jedermann online besorgen."
Bezirksgericht Jennersdorf zieht ein
Für die demnächst ehemaligen Räumlichkeiten des Vermessungsamts im Güssinger Gerichtsgebäude ist schon ein neuer Verwendungszweck gefunden. Hier wird im Jänner 2018 das Personal des Jennersdorfer Bezirksgerichts einziehen, das mit Jahresende im südlichsten Bezirksvorort geschlossen wird.
Die vier Güssinger Vermessungsbeamten versehen ab 1. Juli ihren Dienst in Oberwart.
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