Nach 56 Jahren: Allerletzter Schlusspfiff in Güttenbach
Fußballverein stellte mit Ende dieser Saison den Spielbetrieb ein
Es war dem 16-jährigen Jan Herczeg vorbehalten, das abschließende Kapitel der Vereinsgeschichte zu schreiben. Sein Tor zum 4:7 bei der Heimniederlage des SV Güttenbach war das letzte in der 1962 begonnenen Geschichte des Sportvereins. Der Klub stellte mit Ende der laufenden Saison den Spielbetrieb ein.
"Mir blutet das Herz"
"Ein trauriger Tag", gestand Trainer Armin Kulovits nach dem Schlusspfiff ein. Aber es sei fairer, als den Verein durch Zukäufe auswärtiger Spieler künstlich am Leben zu erhalten. "Mir blutet das Herz", bedauerte Büffetchef Engelbert Hajszan, der einst 16 Jahre als Obmann den Verein führte.
"Viele Spieler hören auf, und es kommen einfach zu wenige Eigene nach, um den Spielbetrieb auf Dauer halten zu können", begründete Obmann Raimund Radakovits den Beschluss der Vereinsvollversammlung. Zu zwei Dritteln aller Reservespiele konnte der Verein in dieser Saison aus Spielermangel nicht antreten.
Vier Profis aus Güttenbach
Raimund Radakovits (einst bei Eisenstadt und Mödling) selbst zählt mit Enrico Kulovits (GAK, Bregenz, Admira, Mattersburg), Vinzenz Obojkovits (Vösendorf, Untersiebenbrunn) und Michael Huber (St. Pölten) zu jenen vier Spielern, die es von Güttenbach aus in die Fußball-Bundesliga schafften. Der Verein selbst spielte zumeist in der 1. und 2. Klasse, verbrachte aber auch einige Saisonen in der 2. Liga Süd.
Ein Match der "Legenden" aus Spielern früherer Meisterteams bildete den Schlusspunkt hinter 56 Jahre Vereinsgeschichte. Selbst Johann Kulovits, mit 67 Jahren dabei der älteste Akteur, ließ es sich nicht nehmen, ein letztes Mal seine Packler zu schnüren.
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