Serie "Unsere Familienbetriebe": Spenglerei Janisch in Stegersbach
Unternehmen erledigt Spengler- und Turmarbeiten in vierter Generation
Auf den ersten Blick unscheinbar ist die Maschine, die in der Werkhalle der Spenglerei Janisch in Stegersbach steht. Aber sie hat eine Geschichte. "Diese Blechrundbiegemaschine hat mein Großvater 1922 bei der Firmengründung gebraucht gekauft. Und sie ist immer noch funktionsfähig und wird immer noch verwendet", erzählt der heutige Firmenchef Manfred Janisch senior stolz.
Seit 95 Jahren
Vier Generationen gibt es nicht nur die Biegemaschine, sondern auch den Betrieb selbst. Als Johann Janisch I. die Spenglerei - übrigens die erste im Bezirk Güssing - gründete, erzeugte er in erster Linie Milchgeschirr, Tragekannen, Blechkübel, Mistschaufeln, Gießkannen und andere Metallgegenstände. "Die Bauspenglerei kam erst später auf. Dachrinnen an den Häusern wurden erst ab den 50er Jahren Standard", erinnert sich Johann Janisch II., der 1955 das Unternehmen von seinem Vater übernahm.
Gerüstlos auf Türme
Die heutige Spenglerei Janisch konzentriert sich neben der Dachdeckerei fast ausschließlich auf die Bauspenglerei. Die Spezialität von Manfred Janisch junior, der 2002 als 24-Jähriger als Partner in die Firma des Vaters eingestiegen ist, sind gerüstlose Sanierungen von Türmen und Kirchen. In Bergsteigermanier klettert er an Seilen empor, um Turmhelme, Blech- oder Ziegeleindeckungen zu sanieren. Auf Kirchtürmen in acht Bundesländern war er schon im Einsatz. "Allein heuer haben wir rund zwei Dutzend Kirchtürme restauriert", berichtet er.
Vater Manfred Janisch konzentriert sich mittlerweile auf den Innendienst. "Der Junior steigt aufs Dach, der Senior macht Angebote, Einkäufe und Faktura", beschreibt er die Aufgabenteilung. Seine Frau Renate übernimmt Buchhaltung und viele andere Büroarbeiten. Zwölf Personen sind in dem Betrieb, der im Laufe seiner Geschichte über 100 Lehrlinge ausgebildet hat, heute beschäftigt.
Fünfte Generation
Daran, dass in der Spenglerei Janisch auch eine fünfte Generation ans Werk kommen wird, herrscht mittlerweile kein Zweifel. Florian (11), geht zwar erst in die erste Klasse Mittelschule, ist aber fasziniert vom Beruf seines Papas, Opas, Uropas und Ururopas. Höhenangst ist ihm fremd. "Ich war schon auf 35 Meter Höhe auf einem Kirchturm", schildert er stolz.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.