Pflege
Community Nurses bald in Hall unterwegs
In der Stadtgemeinde Hall werden bald Community Nurses unterwegs sein, um ältere Menschen (über 75 Jahre), die Hilfe benötigen zu unterstützen. Mehr als 150 Pilotprojekte zu Community Nursing werden in ganz Österreich etabliert. Ziel ist, die gemeindenahe Gesundheitsförderung, Unterstützung, Beratung und Prävention zu ermöglichen.
HALL. Die Freude ist der Haller Gemeinderätin und Obfrau vom Gesundheits- und Sozialsprengel Hall, Sabine Kolbitsch, direkt ins Gesicht geschrieben, als sie bei der Pressekonferenz verkündet, dass die Stadt eine positive Förderzusage für das Community-Nurses-Projekt erhalten hat. „Der positive Bescheid ist vor ein paar Tagen eingetroffen, was uns natürlich alle sehr freut. Jetzt wollen wir so schnell wie möglich damit starten", so Kolbitsch. Ziel des Projekts sind zwei Personen (Community Nurses) anzustellen, die mit älteren Menschen (über 75 Jahre) Kontakt aufnehmen, um sie zu beraten und Hilfestellungen zu geben. Die neuen Pflegedienstleister fungieren dabei als Schnittstelle zwischen Krankenhaus, Ärzten und Sozialsprengel, um die Möglichkeit zu schaffen, dass die pflegebedürftigen Menschen so lange wie möglich daheim bleiben, anstatt ins Pflegeheim zu ziehen.
Community Nurse als Beratungsstelle
Entstanden ist die Idee im Gespräch mit Assistenzprofessor Werner Hackl der UMIT Hall. Das Projekt wurde dann im Gemeinderat vorgelegt und die Antragsstellung einstimmig beschlossen. „Die Community Nurse soll eine Anlaufstelle bzw. Beratungsstelle sein, mit dem zentralen Thema der Vernetzung, um die Arbeit des Gesundheits- und Sozialsprengels zu entlasten", so die Obfrau Sabine Kolbitsch. In Hall werden in den kommenden drei Jahren zwei Community Nurses inklusive einem E-Auto und einem E-Bike mit 356.650 Euro finanziert. Hall ist damit eine der wenigen Kommunen in Tirol, die eine Förderzusage erhalten haben.
Zusammenarbeit mit UMIT
Das Projekt wurde in enger Zusammenarbeit mit der Haller Privatuniversität UMIT TIROL entwickelt und wird auch weiterhin wissenschaftlich begleitet werden. Die Vorständin der Abteilung Pflegemanagement der Tirol Kliniken, Frau Mag. Beate Czegka wird zusätzlich im wissenschaftlichen Fachbeirat vertreten sein. Eva Schulc von der Division für Integrierte Versorgung sagt über das Projekt: „Die Gemeinden erhalten über die Community Nurse eine zentrale Ansprechperson, die sich organisatorisch, global und prozessorientiert mit Gesundheits- und Pflege bezogenen Fragestellungen beschäftigt. Wichtig ist, dass diese zentrale Ansprechperson von einer diplomierten Pflegeperson mit langjähriger Erfahrung ganz stark in Abstimmung mit vorhandenen gesundheitsbezogenen Strukturen arbeitet", so Schulc. Gerhard Müller vom Departement für Pflegewissenschaft und Gerontologie hält fest: „Wir suchen Pflegepersonen mit einer sogenannten intensiven Erfahrung. Gesundheitspflege braucht ein 180 Grat-Denken, deswegen brauchen wir hier Expertinnen und Experten, um diese zwei Stellen besetzen zu können", so Müller. Österreichweit werden ca. 150 „Community Nurse“-Pilotprojekte etabliert, die Finanzierung erfolgt ganz über EU-Fördermittel. Der Stadt Hall stehen nun drei Jahre lang 10.000 Euro monatlich bereit, um die Betreuung älterer Menschen in Hall zu verbessern.
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