Energieunabhängigkeit
Die Gemeinde Sistrans macht vor wie es geht

Seit 25 Jahren im Gemeinderat, seit 2021 Bürgermeister: Johann Piegger aus Sistrans mit seiner Gemeinderatskollegin und e5-Teamleiterin Ulrike Umshaus. | Foto: © Klimabündnis Tirol
  • Seit 25 Jahren im Gemeinderat, seit 2021 Bürgermeister: Johann Piegger aus Sistrans mit seiner Gemeinderatskollegin und e5-Teamleiterin Ulrike Umshaus.
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Sistrans geht mit großen Schritten in die Energieunabhängigkeit. Mit Photovoltaik, Wärmepumpen und einem eigenen Trinkwasserkraftwerk will man unabhängig von fossilen Energien werden. Ein Energieleitbild gibt den Weg vor. Dieser ist aber auch mit Stolperstellen versehen. 

SISTRANS. Immer mehr Sistranser und Sistranserinnen setzen privat auf Photovoltaik und Wärmepumpen. Das wird nicht zuletzt spürbar, weil die Gemeindeförderungen vermehrt angezapft werden. „Der Krieg in der Ukraine und die steigenden Energiepreise haben für viele den Anstoß gegeben, auf erneuerbare Energieversorgung umzusteigen“, erzählt Bürgermeister Johannes Piegger. „Die aktuelle Situation löst Unsicherheit aus und der Wunsch nach Autonomie ist größer denn je. Das ist belastend, aber es gibt auch einen Gewinner: das Klima“, so der Sistranser Bürgermeister.

Nachfrage größer als Angebot

Während 2021 die Förderungen der Gemeinde für die Installation von Photovoltaik auf privaten Dächern nicht mal zur Hälfte ausgeschöpft wurde, sieht es inzwischen anders aus: Für 2022 muss das Förderbudget von 15.000 Euro vielleicht sogar ausgeweitet werden. Problematisch sei, dass es derzeit Engpässe bei der Lieferung von PV-Anlagen, Wärmepumpen und dergleichen gibt. Der Wunsch nach Unabhängigkeit steigt nicht nur in Sistrans.

Mit Trinkwasser Strom erzeugen

Auf dem Weg zur Energieautonomie hat die Gemeinde selbst schon vorgelegt: Das Energieleitbild sieht vor, dass auf allen Gemeindegebäuden PV-Anlagen installiert werden. Schon geschehen ist das am Dach der Sporthalle und am Feuerwehrhaus. Seit 2014 betreibt Sistrans außerdem ein Trinkwasserkraftwerk. Dafür wird eine Quelle angezapft, die auf 1.400 Meter Seehöhe liegt. Auf dem Weg in die Sistranser Haushalte passiert das Wasser eine Turbine. Der erzeugte Strom wird in das Netz eingespeist.

Expertis aus der eigenen Gemeinde

„Mit dem Trinkwasserkraftwerk können wir nur einen kleinen Teil unseres Strombedarfs decken“, weiß e5 Teamleiterin Ulrike Umshaus. Die Sistranserin hat sich auch beruflich der Energiewende verschieben. Bei Energie Tirol unterstützt sie Gemeinden auf dem Weg zur Energieautonomie. „Für ein Trinkwasserkraftwerk braucht es ein gewisses Gefälle und einen Höhenunterschied. Die Technologie wird schon von vielen Gemeinden genutzt, zum Beispiel in Lans, Roppen oder Aschau im Zillertal“, so Umshaus, die auch im Sistranser Gemeinderat sitzt. Trinkwasserkraftwerke seien aber nur ein kleiner Baustein von vielen, um das Ziel des Landes Tirol 2050 energieautonom zu erreichen. Neben dem Umstieg auf erneuerbare Energieformen, wie Sonne oder Wasser, muss vor allem Energie eingespart werden, damit sich Tirol unabhängig von fossilen Energieträgern versorgen kann.

Mehr Informationen zu e5-Gemeinden finden Sie unter diesem Link.

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