Corona-Krise
Erntehelfer dringend benötigt

Aufgrund der Grenzschließungen fehlen an die 400 Erntehelfer für die diesjährige Ernte.  | Foto: Michael Kendlbacher
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  • Aufgrund der Grenzschließungen fehlen an die 400 Erntehelfer für die diesjährige Ernte.
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In der Region rund um Innsbruck-Land werden dringend Erntehelfer gesucht. Viele Arbeiter dürfen aufgrund der Corona-Maßnahmen nicht einreisen. Das Gemüse, dass in wenigen Wochen bereit wäre zu ernten steht auf dem Spiel.

THAUR. Aufgrund der Corona-Krise ist es für Erntehelfer derzeit schwierig nach Tirol einzureisen. Das Gemüse, das in wenigen Wochen bereit wäre zu ernten, steht auf dem Spiel. Die fleißigen Feldarbeiter von Romed Giner kommen vorwiegend aus Rumänien, der Ukraine und Polen. Im Moment habe man noch genügend Mitarbeiter, doch in den kommenden Wochen würden noch an die 400 Helfer fehlen, betont Giner, Sprecher der Tiroler Gemüsebauern. Die Corona-Krise hat besonders jene Gemüsebauern sehr hart getroffen, die über 90 Prozent ihrer Ware an die Gastronomie geliefert haben. Jetzt müsse man schauen, wie man das am besten kompensiert. „Es laufen im Hintergrund sehr viele Vorbereitungen. Juristen der Landwirtschaftskammer arbeiten mit dem Bundesministerium und dem AMS an Strategien und Lösungen. Fragen, wie die Arbeitskräfteüberlassung oder die Zuverdienstgrenzen müssen noch geklärt werden. Was ist mit jenen, die momentan in Kurzarbeit sind und sich bei uns, was dazuverdienen wollen? Kommt für die am Ende des Jahres das böse Erwachen beim Finanzamt?", fragt Giner besorgt.

Lösung gesucht

Mit politischen Vertretern sei man bereits in engen Kontakt, um eine Art Korridor an den Grenzen zu ermöglichen, so, dass Fachpersonal aus Rumänien und der Ukraine einreisen kann. Auch über die Möglichkeit die Erntehelfer einfliegen zu lassen, wird diskutiert. „Uns wäre wichtig, dass wir unsere Stammsaisonarbeiter bekommen – die sind unsere Fachkräfte. Wir haben sie über Jahre hinweg ausgebildet und die wissen genau, wie man Radieschen bündelt", so Giner. Sollten alle Stricke reißen, sei man in Verbindung mit dem AMS in Innsbruck. „Wir möchten zehn Prozent des Bedarfs aus der Jobbörse abdecken oder aus der Gastronomie." „Spannend wird es in drei bis vier Wochen", sagt Giner. Dann geht es mit der Ernte der Jungzwiebel und der Radieschen los. Der Gemüsebauer bittet all jene, die sich bei der Plattform dielebensmittelhelfer.at angemeldet haben, unbedingt noch Geduld zu haben. Man wird sich bei den Leuten melden, aber es müssen vorab noch juristische Fragen geklärt werden.

dielebensmittelhelfer.at

Das Bundesministerium für Landwirtschaft sucht Arbeitskräfte für den Lebensmittelbereich, wo es aufgrund der derzeitigen Situation zu Engpässen kommt. Betriebe können auf der Website ihren Bedarf anmelden und Freiwillige ihre Arbeitsleistung zur Verfügung stellen.
Damit will das Bundesministerium die Betriebe in dieser schwierigen Situation unterstützen und die Lebensmittelversorgung sicherstellen.

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