Hall zur Aufnahme von Flüchtlingen bereit

Hall beherbergte schon einmal eine Containersiedlung für Flüchtlinge, die mittlerweile wieder abgebaut wurde.
  • Hall beherbergte schon einmal eine Containersiedlung für Flüchtlinge, die mittlerweile wieder abgebaut wurde.
  • hochgeladen von Stefan Fügenschuh

Der Andrang von Flüchtlingen nach Österreich ist stärker denn je. Tirol muss, um seine vereinbarte Quote zu erfüllen, ständig neue Unterkünfte für die Asylwerber organisieren. Die ehemailge Straubkaserne konnte nur im vergangenen Winter als Asylwerberheim genützt werden, jetzt wohnen dort wieder die Erntearbeiter. Das Land Tirol ist deswegen im Raum Hall wieder auf der Suche nach einer Unterkunft.
Geprüft wird ein Standort im Milser Gewerbepark, wo dem Land ein Grundstück gehört. Dort könnte man innerhalb weniger Wochen ein Containerdorf errichtet werden. "Die Gemeinde Mils steht den Flüchtlingen prinzipiell positiv gegenüber", erklärt Bgm. Hanser, ergänzt aber auch: "Der Gewerbepark ist sicherlich kein idealer Standort." So weit vom Ortszentrum entfernt sei es schwer für die Gemeinde, Hilfestellung zu geben und die Flüchtlinge zu integrieren. Für das Land hätte der Standort den Vorteil, dass das bestehende Flüchtlingsheim Kleinvolderberg in der Nähe liegt.
Die Container sind schon bestellt, könnten aber auch in Hall aufgestellt werden. Die Haller Stadtwerke würden ein Grundstück in der Zollstraße zur Verfügung stellen. "Die Stadt Hall hat eine humanitäre Tradition bei der Aufnahme von Flüchtlingen und hat in der Vergangenheit immer gute Erfahrungen damit gemacht. Der Standort in der Zollstraße wäre ideal, weil man dort die Flüchtlinge gut integrieren könnte", meint die Haller Bürgermeisterin Eva Posch.

Sprache und Beschäftigung als Schlüssel zur Integration

„Die wichtigsten Voraussetzungen für eine schnelle Integration von Flüchtlingen sind eine sinnvolle Beschäftigung und das Erlernen der deutschen Sprache“, ist Posch überzeugt. Sie begrüßt den aktuellen Vorschlag von Landeshauptmann Günther Platter, für Asylwerber mehr Möglichkeiten zu schaffen, gemeinnützig tätig zu sein.

„In der Stadt Hall werden seit Jahren täglich ca. zehn Asylwerber für gemeinnützige Tätigkeiten eingesetzt. Für viele Flüchtlinge ist der strukturierte Tagesablauf und das Gefühl, mit ihrer Zeit etwas Sinnvolles anzufangen, eine willkommene Möglichkeit, um aus dem oft von Herumsitzen und Warten geprägten Alltag auszubrechen. Die Bereitschaft der Asylwerber, sich einzubringen und etwas zu zurück zu geben, ist spürbar“, so Posch.

Noch in dieser Woche wird Soziallandesrätin Christine Baur sich selbst ein Bild in Hall und Mils machen. Die Entscheidung, wo das Asylwerberheim aufgestellt wird, könnte schon bald fallen.
Eine Containersiedlung braucht keine Baugenehmigung, allerdings muss sie nach drei Jahren wieder abgebaut werden. Befürchtungen von Anrainern, so eine Siedlung könnte für immer bleiben, sind unbegründet. Auch die Containersiedung in Schönegg wurde fristgerecht wieder abgebaut.
Link zum Kommentar "Flüchtlinge sind in Stadt besser aufgehoben"

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