Milser Künstlerin
"Malzeit" für die Seele

Astrid Schroffner-Steiner ist Künstlerin und will mit ihrem Projekt "Malzeiten" die Kreativität des Einzelnen fördern.
13Bilder
  • Astrid Schroffner-Steiner ist Künstlerin und will mit ihrem Projekt "Malzeiten" die Kreativität des Einzelnen fördern.
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

Astrid Schroffner-Steiner lässt Bilder in einer Minute malen und setzt damit die Kreativität frei.

MILS/IBK. Am Handgelenk von Astrid Schroffner-Steiner baumelt ein kleiner Löwe. Ein Symbol dafür, auch in den verzweifeltsten Situationen weiterzumachen. Mit ihrer Kunst will sie aber nicht nur sich selbst stärken, sondern auch andere. Dafür hat sie die "Malzeiten" 2016 ins Leben gerufen. Ein Projekt, welches die Kreativität freisetzt. "Pro Minute wird ein Bild gemalt", erklärt die Milser Künstlerin, "insgesamt acht." Die Aufgabe ist es, die Bilder stets weiterzuentwickeln. Erst werden Linien gemalt, in der nächsten Runde nur bestimmte Farben genutzt, in der darauffolgenden Runde statt der rechten Hand die linke verwendet oder alles verschmiert. Die KlientInnen werden durch einen achtstufigen Prozess begleitet. Die Vorgaben sind so bunt wie die Farben auf dem Arbeitstisch.

Es braucht das Gesamtpaket

Für Schroffner-Steiner ist die Sache ganz klar: "Der Mensch braucht alles." Es reicht nicht, sich gesund zu ernähren und viel zu bewegen, wenn die Kreativität und die Entspannung zu kurz kommen. Schroffner-Steiner ist ausgebildete Psychologin und Sportwissenschaftlerin und hat 2014 auf Grund persönlicher Schicksalsschläge ihr ganzes Leben umkrempeln müssen. "Ich wurde zur Löwin und fing mit meinen Projekten an", erklärt sie. Ihre Kunst hat auch international Wellen geschlagen: In der Schweiz begleitet sie junge Brustkrebspatientinnen mit ihren Malzeiten. Sie führt außerdem Gespräche mit ihnen und fotografiert sie. Zum Schluss soll ein "Mutmachbuch" entstehen. Auch in der Haller Kinderpsychiatrie hat sie schon ihre Spuren hinterlassen: Sie gestaltete gemeinsam mit den Kindern eine Friedensbank, auf welcher Versöhnungen stattfinden oder Konflikte besprochen werden.

Ohne Bauchweh geht es nicht

Schroffner-Steiner hat etliche Projekte am Laufen und erklärt: "Künstlerin zu sein, ist sehr schön, aber ohne Bauchweh geht es nicht." Schließlich wisse sie am Anfang des Monats oft nicht, ob sie am Ende des Monats alle Rechnungen zahlen können wird. Tauschen würde sie aber um nichts in der Welt. Wie sie meint: "Ich habe mir als Kind schon immer Farben zum Geburtstag gewünscht." Heute hat sie um die 120 Bilder, die sie selbst gemalt hat, im Lager stehen. Bisher hat sie ihre Ausstellungen immer selbst organisiert. "Das Schlimmste für mich ist es, meinen Werken einen Preis zu geben", sagt sie, "das soll in Zukunft lieber ein Galerist machen."

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.