"Öffnet die Tore für weitere Bausünden"

Fröschl-Haus II: Der Gemeinderat stimmte in seiner letzten Sitzung nach heftiger Diskussion für den neuen Bebauungsplan.
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  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

HALL. Bei der letzten Gemeinderatssitzung am 3. Juli kochten die Emotionen noch einmal ordentlich hoch. Während Belgien und Japan in Russland ums Weiterkommen kämpften, wurde in den altehrwürdigen Räumlichkeiten des Haller Rathauses über die Zukunft des neuen Fröschlgebäudes diskutiert. Das Fröschl-Haus II soll über dem geplanten Hofer am Brockenweg entstehen. Diskussionsstoff ist nicht, dass es diesen Bau braucht, sondern in welcher Form. Obwohl die ersten Pläne schon seit zwei Jahren Thema sind, ist dieser Plan (E+6) erst seit einigen Sitzungen bekannt geworden. Daher wollte die SPÖ diesen Antrag von der Tagesordnung nehmen und auf die nächste Gemeinderatssitzung verschieben. Zum Schluss wurde jedoch der Antrag abgelehnt.

"Nicht um jeden Preis"

Die Opposition – bestehend aus Grünen, SPÖ und Liste "Für Hall" – war geschlossen dagegen, den aktuellen Bauplan in dieser Form abzusegnen. Grundsätzlich schätzt man sich glücklich, Hauptstandort der Firma Fröschl zu sein, jedoch ist die Vorgehensweise, mit welcher der letzte Beschluss zur Baugenehmigung durchgedrückt wurde, alles andere als beispielhaft. Zu hektisch seien die Beschlüsse gefallen, über diesen aktuellen Plan sei außerdem erst seit zwei Sitzungen diskutiert worden. Bedenken äußerte man zur verschlechterten Verkehrslage, die sich durch mehr Arbeitsplätze ergeben würde, die Höhe, die "für weitere Bausünden die Tore öffnen würde" (grüne Gemeinderätin Barbara Schramm-Skoficz) und die Lärmentwicklung. "Wirtschaft ja, aber nicht auf Kosten der anderen", protestierte auch SPÖ-GR Julia Schmid.

Bgm. verteidigt Projekt

Bürgermeisterin Eva Posch verteidigt die Vorgehensweise: "Schließlich sind wir an diesem Projekt schon seit zwei Jahren dran" – sie bezieht sich auf die Pläne (E+3), die der Gemeinderat Ende 2017 abgesegnet hatte – "es geht lediglich um eine kleine Aufstockung." Auf einem Drittel der Fläche des dreistöckigen Gebäudes sollen weitere drei Stockwerke entstehen. "Ein Turm", wie es die Opposition verhindern wollte. Das Projekt fand im Gemeinderat eine Mehrheit (12:9), für das bekannte Bauunternehmen bedeutet das grünes Licht. "Wir sind, was den Bedarf an Büroflächen betrifft, voll ausgelastet. Um unseren Mitarbeitern ein zeitgemäßes Arbeitsumfeld bieten zu können, wurde dieses neue Gebäude am Brockenweg projektiert, dieses ist für 150 Arbeitsplätze konzipiert", kommt als Stellungnahme von GF Thomas Mayr. Das Fröschl-Haus I soll bei Fertigstellung des neuen Gebäudes vermietet werden.
Die Opposition fürchtet die Auswirkungen eines Dominoeffekts, welcher sich in den nächsten Jahren auf dem 64.000 qm großen Grundstück (im Besitz der Fa. Fröschl) entwickeln könnte.

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