Interview mit Dr. Barbara Juen
Richtig umgehen mit der Angst

Foto: pixabay

INNSBRUCK. Mit dem Coronavirus ist auch Angst und Verunsicherung in der Bevölkerung aufgekommen. Die Bezirksblätter waren im Gespräch mit der Gesundheitspsychologin Dr. Barbara Juen von der Universität Innsbruck. Wir sind den Fragen auf den Grund gegangen, wie man sich als Elternteil gegenüber Kindern verhalten soll und was man gegen die Angst tun kann.

BEZIRKSBLÄTTER: Welche Maßnahmen kann man gegen die Angst setzen?
Barbara Juen: Man sollte vor allem die Informationssuche gezielt einsetzen und zum Beispiel nicht den ganzen Tag planlos das Netz durchforsten. Gezielt zu bestimmten Zeiten und begrenzt mittels seriöser Medien die behördliche Berichterstattung verfolgen. Gegen die Angst hilft auch sozialer Kontakt. Auch im Fall einer Quarantäne. Man sollte den Kontakt zu nahestehenden Personen via Telefon oder Internet suchen, dabei aber nicht nur über das Virus sprechen, sondern auch über angenehme Dinge. Auch helfen Bewegung, Ablenkung und kreativer Ausdruck. Je nachdem was einen normalerweise "runterbringt" können auch jetzt Tätigkeiten (Musik hören, Sport etc.), Orte (besondere Plätze in der eigenen Wohnung) oder Beziehungen (siehe sozialer Kontakt), aufschreiben oder malen was einen bewegt, eine hilfreiche Ablenkung sein.

Was können Eltern tun, um Kindern die Ängste zu nehmen?
Sich von ihren Fragen leiten lassen und dann Kindgerecht, aber ehrlich, Antwort geben und den Medienkonsum zu Corona einschränken, bzw. überwachen.

Wie sollte man sich als Elternteil richtig verhalten?
Sicherheit geben durch strukturierten vorhersehbaren Alltag, eventuell mehr Zuwendung zeigen. Wenn Ängste überhandnehmen, selbst ruhig bleiben, denn Angst ist ansteckend.

Sollte man Kinder von Medienberichten fernhalten?
Nicht fernhalten, aber dosiert einsetzen, Geschehnisse erklären und für Fragen der Kinder offen sein.

Mehr dazu

https://www.meinbezirk.at/tag/angst

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