Corona-Demo
Zahlreiche Corona-Kritiker spazierten durch die Haller Altstadt

„Die Wahrheit kommt zu Kurz", Demonstranten zogen mit gebastelten Schildern durch die Straßen. | Foto: Michael Kendlbacher
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  • „Die Wahrheit kommt zu Kurz", Demonstranten zogen mit gebastelten Schildern durch die Straßen.
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In der Stadt Hall in Tirol sind am Samstagnachmittag rund 200 Kritiker von Corona-Maßnahmen durch die Altstadt gezogen. Zuvor gab es eine Mahnwache von ca. 20 Teilnehmern, die gegen die Kritiker demonstrierte. Laut Polizei waren beide Kundgebungen angemeldet und verliefen friedlich.


HALL. Das Polizeiaufgebot am Samstagnachmittag in der Stadt Hall war enorm. Über 100 Polizistinnen und Polizisten achteten bei den Kundgebungen darauf, dass die Demonstranten die Corona-Schutzmaßnahmen einhalten. Die Demo richtete sich vor allem gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung und einer angeblichen Impfpflicht sowie gegen die Masken und Testungen. Um Punkt 14 Uhr versammelten sich zahlreiche Menschen am Oberen Stadtplatz und lauschten gespannt der Veranstaltungsleiterin, Sophie Royer.

„Mich erschreckt es, wie viel reicher viele Konzerne während der Corona-Krise geworden sind und dadurch eine unglaubliche Macht bekommen haben. Mit Geld und Macht kann man alles kaufen, ja sogar Medien und Regierungen."

Aufruf zum Spaziergang

Schon Tage zuvor rief die "Für eine bessere Welt-Infogruppe" in den sozialen Medien dazu auf, sich an dem Spaziergang „Friede, Freiheit, keine Diktatur" zu beteiligen. Im Wechsel verkünden verschiedene Sprecher über Lautsprecher ihre Kritik gegen die Regierung. Die Stimmung heizt sich nach und nach auf und es folgen nach jedem Redner Applaus, lautes Pfeifen und Getrommel. Eine weitere Rednerin stellt sich mit Renate vor und kritisiert in ihrer Rede die Maßnahmen der  Regierung. „Ich habe über 40 Jahre lang in der Psychiatrie gearbeitet. Die Politik macht die Leute so kaputt. Inzwischen ist es bald so, dass die Menschen in der Psychiatrie bald die besseren sind, weil die Menschen von außen alle krank werden, weil sie von der Politik krank gemacht werden." Lautes Klatschen und Beifall kommt aus dem Publikum. Die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer tragen Masken oder einen Schal vor dem Gesicht. An der Kundgebung waren auch jüngere Demonstranten mit selbstgebastelten Schildern zu erkennen. „Die Wahrheit kommt zu Kurz", stand auf einem Plakat geschrieben. Handouts und Infoblätter über ein Volksbegehren für eine Impffreiheit wurden in der Menge verteilt. Darüber hinaus wurde schon zur nächsten Kundgebung am 16. Jänner 2021 nach Wien aufgerufen. Die Kundgebung dauerte ungefähr 45 Minuten, im Anschluss folgte der Spaziergang durch die Altstadt. Geleitet von den Rednern und vielen Polizisten spazierte der Demonstrationszug vorbei am Rathaus, weiter in Richtung Franziskaner Gymnasium. Während des Spaziergangs schreit einer der Teilnehmer Lügenpresse!

Foto: Michael Kendlbacher

„Ich bin kein Rechtsradikaler!"

Einige Demonstranten erklärten den BEZIRKSBLÄTTERN gegenüber ihre Ansichten zur Maskenpflicht, den Bedenken zur Impfung und ihre Sorgen rund um die Kinder. Wolfgang aus dem Oberland, der ein Transparent mit der Aufschrift „Menschenrechte, Freiheit, demokratische Grundrechte" in den Händen hält, erzählt uns, warum er auf die Straße geht:

„Wir werden in eine totalitäre Diktatur kommen. Das Ganze hat mit Corona überhaupt nichts mehr zu tun und ich bin kein Rechtsradikaler!"

Auch Isabella aus Schwaz, erzählt den BEZIRKSBLÄTTERN, warum sie an der Demonstration teilnimmt. „Ich bin heute hier, weil ich nicht mehr damit konform bin, wie mit unseren Kindern umgegangen wird. Mir geht es speziell, um die Maskenpflicht und um diese Testungen. Wenn sich jemand impfen lassen will, dann soll er das bitte tun, aber nicht mit Zwang und diesen Einschränkungen."

Mahnwache

Eine Stunde zuvor, gab es am unteren Stadtplatz eine Gegenkundgebung. Organisiert wurde die Demo von Wilfried Hanser und Petra Mairer. Diese haben zu einer Mahnwache für „Verantwortung" aufgerufen, um gemeinsam aus der Krise zu kommen. Zahlreiche Kerzen wurden als Symbol niedergelegt, um auf die vielen Corona-Toten in Österreich aufmerksam zu machen. „Mit Rücksicht und Verstand und Solidarität raus aus der Coronakrise!" stand auf einem Plakat. Unter den Rednern war auch der Innsbrucker Politiker, Mesut Onay. "Meine Absicht ist ein verbindender Aufruf zur Gemeinsamkeit und Verantwortung, mit Sicherheitsabstand zu Corona, Rechtsextremismus und Verschwörungsideologien."

Mit dem Mikrofon in der Hand, Mesut Onay hält eine Rede am unteren Stadtplatz in Hall in Tirol. | Foto: Gerhard Flatscher
  • Mit dem Mikrofon in der Hand, Mesut Onay hält eine Rede am unteren Stadtplatz in Hall in Tirol.
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