Klimawandel auf der Alm

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NEUSTIFT (cia). Plastikzelte und wissenschaftliche Geräte auf einer umzäunten Wiese auf etwa 1850 Metern Höhe, auch so kann ein Labor aussehen. Eine Forschungsgruppe der Uni Innsbruck unter dem Ökologen Michael Bahn untersucht hier, knapp unterhalb der Kaserstattalm die Auswirkungen des Klimawandels.
Am 1. August besuchte Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle die Anlage. "Seit Jahrzehnten komme ich immer wieder an diesem Fleck vorbei", erklärt Töchterle, der aus Telfes mit dem Fahrrad gekommen ist.
Seit 15 Jahren werden hier Daten gesammelt. Bei dem EU-Projekt simulieren die Forscher mit Zelten Trockenperioden oder beregnen einzelne Flächen besonders stark. So soll festgestellt werden, welche Unterschiede extreme Wetterschwankungen auf den Kreislauf von Treibhausgasen im Boden haben. Treibgas ist nicht nur Kohlendioxid, auch Methan und Lachgas wirken sich auf das Klima aus. Mittels empfindlicher Sonden wird gemessen, wieviel davon der Boden aufnimmt und wieviel er wieder abgibt.
Gerade extreme Schwankungen zwischen großer Hitze bei Dürreperioden und Starkregen setzt nach den Ergebnissen der Forscher besonders viel Gas frei. „Diese Phasen sind schwieriger auszugleichen und haben einen überproportionalen Effekt im Vergleich zu einer konstanten Klimaerwärmung“, erläutert Bahn: „Eine Erklärung dafür könnte sein, dass die aufgrund der Dürre abgestorbenen Organismen durch die neue Energiezufuhr rasch abgebaut werden. Details zum genauen Prozessablauf, und warum der CO2-Ausstoss auch nach dem Regen noch erhöht bleibt, wissen wir aber noch nicht.“
Das EU-Projekt läuft 2013 aus. Ein Folgeprojekt ist bereits bewilligt worden. Die Forschungswiese wird also weiterhin von gewisser globaler Bedeutung bleiben. „Somit widmet sich das Projekt der für die Zukunft unseres Planeten so brennenden Frage des Klimawandels und verbindet dies zugleich mit den unmittelbaren Auswirkungen auf unseren direkten Lebensraum und unsere alpinen Ökosysteme“, so Töchterle.

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