„Pflegestrukturplan ist zukunftsweisend“

Sozial-LR Gerhard Reheis will bis 2012 2.200 neue Jobs in der Pflege schaffen.
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  • hochgeladen von Sieghard Krabichler

LR Gerhard Reheis sieht für das Land Tirol in der Pflege bis 2022 eine große Herausforderung.

BEZIRKSBLÄTTER: Wo stehen die Eckpfeiler des Pflegestrukturplanes bis 2022?
LR Reheis:
„Hauptsächlich im Ausbau des gesamten Pflegeangebotes, in der Ausbildung von 2.200 neuen Pflegefachkräften und in der massiven Stärkung der mobilen Dienste als Anlaufstelle für Betroffene. Denn es ist sinnvoll, die Menschen so lange als möglich zu Hause zu betreuen. Ein weiteres Projekt ist die Übergangspflege im Anschluss an einen Klinikaufenthalt.“

Worin sehen Sie die Vorteile in dieser mobilen Pflege?
„Die Finanzierung ist günstiger, aber entscheidend ist die Verbesserung der Lebensqualität zu Hause durch die gute Unterstützung der pflegerischen Aufgaben im eigenen Umfeld.“

Immer mehr Menschen werden alleine alt. Wird es auch zusätzliche Angebote in der Altenbetreuung geben?
„Allein alt werden ist auch in Tirol Fakt. Noch werden 85 Prozent von Angehörigen gepflegt. Aber immer mehr ältere Menschen können von den Angehörigen nicht mehr gepflegt werden. Das Bundessozialamt hat hier die 24-Stunden-Pflege ermöglicht, wir setzen auf ambulante Dienste und Altenbetreuung sowie ambulante Tagesstrukturen. Aber die ehrenamtliche Betreuung ist mir auch weiterhin ein großes Anliegen. Ein großes Danke dafür allen Engagierten.“

Der Strukturplan Pflege bis 2022 ist sehr ambitioniert und es werden Kosten von 160. Mio. Euro pro Jahr errechnet. Wird sich Tirol das leisten können?
„Ein klares Ja. Das Sozialbudget darf pro Jahr um sechs Prozent steigen. Und wenn wir die Altersverteilung in den nächsten Jahren ansehen, müssen wir uns das leisten.“

Werden hier auch die finanzmaroden Gemeinden vers­tärkt zur Kassa gebeten?
„Dieser Pflegestrukturplan ist mit dem Gemeindeverband akkordiert, die 35 Prozent Kos­tenteilung für die Kommunen aus dem Sozialpakt werden so bleiben, mehr wird es nicht.“

Wird das zusätzliche Personal von über 2.200 Pflegekräften aufzubringen sein?
„Da bin ich zuversichtlich, der Pflegeberuf ist attraktiv, gut bezahlt, meist in der unmittelbaren Umgebung ausgeübt und sicher. Und die Ausbildungsstätten sind ebenfalls für die Zukunft gerüstet.“

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