Sommerserie "Im Gespräch" – „„Die Menschen haben mich nicht vergessen“

Liste Fritz-Chef Fritz Dinkhauser ist nach dem Sommer bestens motiviert für die politische Herbstarbeit
  • Liste Fritz-Chef Fritz Dinkhauser ist nach dem Sommer bestens motiviert für die politische Herbstarbeit
  • hochgeladen von Sieghard Krabichler

Sie sind gerade mitten in Ihrer Bezirkstour. Welche Eindrücke bringen Sie mit?
„Diese Bezirkstouren motivieren mich und unser Team sehr. Es ist wichtig, draußen zu sein bei den Leuten, die Menschen haben mich nicht vergessen und mögen mich noch, ein gutes Gefühl für die Wahl 2013.“

Geht es den Menschen gut im Land?
„Den meisten schon, ja, aber nicht weil die Politik so gut arbeitet, sondern weil die Tiroler hart arbeiten.“

Immer wieder muss sich Fritz Dinkhauser die notorische Nörglerei als Vorwurf gefallen lassen. Ist wirklich alles schlecht, was derzeit politisch erarbeitet wird?
„Nein, natürlich nicht. Aber man muss die Rolle sehen, in der man steht. Ich habe nicht für das Amt des Bischofs kandidiert, ich wollte Landeshauptmann werden. Ich habe ein Etappenziel erreicht, aber noch nicht das Endziel.“

Das immer noch Landeshauptmann heißt?
„Ja, weil ich eine andere Politik für die Tiroler will und eine Runderneuerung der ÖVP, die in Tirol ein Sanierungsfall ist. Und die SPÖ ist ein politischer Trauerfall.“

Aber Hannes Gschwentner hätte die Möglichkeit, Landeshauptmann zu werden. Wie sehen Sie eine Ampel-Variante mit Fritz, Grüne und SPÖ nach den Wahlen 2013?
„Diese Möglichkeit hat schon bei der letzten Wahl bestanden, laut Übereinkommen hätte Gschwentner mich als stimmenstärksten Oppositionschef zum Landeshauptmann vorschlagen müssen. Ich sage: ‚Wer die ÖVP schätzt, schickt sie in Opposition.‘ Aber Gschwentner schätzt nicht die Revolution, er schätzt eher die Ruhe der Neuen Heimat.“

Innsbruck wird vorher wählen, Sie werden nicht kandidieren. Werden Sie die Liste Für Innsbruck – wie Ihre Frau, die auf der Liste steht – unterstützen?
„Nein, ich werde niemanden unterstützen, weil die FI ist ja eine Fast-ÖVP-Liste. Und ich werde auch nicht kandidieren. Meine Frau Heidi ist derzeit auf der Liste, ja, auf damaligen Wunsch von Hilde Zach. Inns­bruck braucht eine absolut unabhängige, freie Bürgerliste.“

Zu den Sachthemen: Als ein großes Ziel für die TirolerInnen haben Sie das leistbare Wohnen genannt. Welche Rezepte hat Dinkhauser in der Tasche?
„Mein Rezept ist sehr einfach, das Wohnen in Tirol könnte 30 Prozent billiger sein. Die Gemeinden müssen ohne Einschränkungen günstiges Grünland kaufen, um es dann zum günstigen Preis an Gemeinnützige weitergeben zu können. Weiters muss das Land, wie Salzburg, für günstige Darlehen die Sicherheit bieten und die Baukosten für Sozialwohnungen sind zu senken, die sind bei uns um zehn Prozent teurer.“

Ein weiterer Kritikpunkt sind die niedrigen Löhne im Land. Was könnte die Politik wirklich dagegen unternehmen?
„Zuerst muss im Bereich der Bildung gearbeitet werden, es darf keinen jungen Menschen ohne Schul- und Berufsabschluss geben. Dann gehört der Mindestlohn auf 1.500 Euro angehoben. Dafür müssten die Subventionen für die Bauern und die enormen Förderungen für die Tourismusbetriebe genauestens hinterfragt werden. Es fließt zu viel Geld in den Tourismus. Gewerbe, Handel und Arbeitnehmer schauen durch die Finger.“

Die Causa Agrargemeinschaften scheint sich nach Ihren Vorstellungen zu erledigen. Ein Sieg für Sie und Ihr brennendes Engagement?
„Ich hoffe, denn das ist die größte Sauerei des Jahrhunderts und das größte Versagen von Günther Platter. Hier muss er Muskeln zeigen, sonst verliert er Hemd und Hose gegen Steixner. Und hätte es die Liste Fritz nicht gegeben, wären wir hier noch keinen Schritt weiter. Ich will das gelöst haben, es geht um viele Millionen, die die Gemeinden sehr notwendig brauchen.“

Was würden Sie als erstes ändern, wenn Sie Landeshauptmann wären?
„Das Thema Agrargemeinschaften, ein leistbares Wohnen und ein Mindestlohn von 1.500 Euro wären meine Prioritäten.“

Wie verbringen Sie den restlichen Sommer?
„Ich bin draußen bei den Menschen bei den Bezirkstouren und bereite mich auf den politischen Herbst vor.“

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