Die Grenzen des Glücks

Für die wahre Liebe ist es nie zu spät, auch im reiferen Alter kann man sich noch in amouröse Abentauer stürzen. | Foto: Heimatbühne Volders
  • Für die wahre Liebe ist es nie zu spät, auch im reiferen Alter kann man sich noch in amouröse Abentauer stürzen.
  • Foto: Heimatbühne Volders
  • hochgeladen von Stefan Fügenschuh

VOLDERS. Ein alter Herr, 80 Jahre und erstaunlich rüstig, sitzt auf einer Parkbank bei einem Hundespielplatz, neben sich ein Kofferradio, aus dem Opernmusik tönt. Es erscheint mit Hündchen eine ältere. sorgfältig gekleidete Dame, die den Herrn an seine verstorbene Frau erinnert. Er spricht sie an. Das ist die Ausgangslage einer langsamen Annäherung, die in acht Szenen (zwei Akte) nahezu zelebriert wird.
Franz Sieberer, der sich selbst in der Protagonistenrolle einbringt, hat mit erstaunlicher Modernität und durchgehend hochsprachlich die Komödie von JoeDiPietro (deutsches Skript Nick Walsch), die stellenweise als Drama durchgehen könnte, für die Heimatbühne Volders inszeniert, wobei in zwei Stunden Spielzeit keine Minute Leerlauf spürbar wird.
Nun, da ist aber noch die Schwester des Witwers die dessen neue Bekanntschaft misstrauisch beäugt, sie erhebt Anspruch auf ihn : „er ist ja alles, was ich habe“. Trotz dieses Konfliktes nähern sich der alte Herr und die nicht viel jüngere Dame, es wird eine heftige, unerwartete Altersliebe, die aber schlussendlich an den Zwängen und Hypotheken des Lebens scheitert.
Eva Ebner kann die Figur der unglücklichen, verhärteten und eifersüchtigen Schwester durchgehend und überzeugend umsetzen, Maria Posch vermag es, der Rolle der zögernden und dann erblühenden Carol glaubwürdig Leben einzuhauchen, Franz Sieberer kann als Ralf seine komödiantische Kraft und Begeisterung geradezu austoben und alle Facetten dieser Rolle ausleben. Erstaunlich ist auch die sprachliche Sicherheit aller drei Akteure angesichts der enormen Textfülle.
Ein Extralob verdient die aufwendige, liebevoll gestaltete Bühne (Hermann Schmadl & Co), ein Park mit echten Büschen und Brunnen, auch die Technik ist zu loben für zwei Szenen auf einer Videowall (Fred Krismer).
Diese Produktion ist eine der schönsten, die in Volders jemals gespielt wurde, vielleicht die schönste, sicher die ergreifendste.
Gespielt wird bis zum 20. November.

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