MINI MED Vortrag zum Thema Knieschmerzen

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INNSBRUCK (mr). Vergangene Woche war das Knieteam Tirol der Innsbrucker Universität zu Gast beim Mini Med Vortrag, welcher wie immer von Prof. Dr. Dieter Zur Nedden moderiert wurde. Unter dem Titel "Mein Knie schmerzt - Stammzellen, Knorpelzellen & Knieprothesen" klärten insgesamt 6 Vortragende dabei das zahlreiche Publikum zu dem umfangreichen Thema auf.
Dr. Martin Eichinger erklärte in seiner Einführung wie Knorpelschäden entstehen und wieso diese nicht von alleine heilen (siehe Randspalte "Zum Thema"). Als Fazit ist hervorzuheben, dass es inzwischen gute Behandlungsmöglichkeiten gegen diese schwere Erkrankung gibt und auch die Therapieformen werden immer besser. Die konservative Arthrosetherapie, präsentiert von Dr. Christoph Raas, basiert auf drei Säulen – der akuten Schmerzbehandlung, verschiedene gelenkschonende Maßnahmen, bis hin zu physiotherapeutischen Behandlungen zur Steigerung der Beweglichkeit. Wichtig ist auch selbst aktiv zu bleiben, damit der Knorpel nicht an "Unterernährung" leidet. Eine Prothese gilt als letzter Ausweg. Über den moderneren Weg der "Rapid Recovery" klärte schließlich Dr. Tobias Roth auf. Dabei steht, wie der Name schon sagt, die schnelle Genesung im Vordergrund. Das Fast-Track-Programm für Knie- und Hüftgelenksersatz steht seit 2014 in Innsbruck zur Verfügung und optimiert alle Aspekte der Patientenversorgung. Das Resultat sind signifikant weniger Komplikationen, eine höhere Patientenzufriedenheit, ein kürzer Krankenhausaufenthalt, sowie bessere kurz- und mittelfristige Ergebnisse.
Dr. Andreas Berger von der Klinik Garmisch- Partenkirchen gab einen detailierten Einblick zum Thema Schmerz bei Knieprothesen. Zwar kann statistisch von einer hohen Gesamtzufriedenheit (ca. 81 %) ausgegangen werden, doch muss natürlich auf jene Fälle, wo dies nicht der Fall ist gründlich und individuell eingegangen werden. C.M. Michael Schmid ergänzte den ausführlichen Vortrag schließlich noch mit einer doch eher ungewöhnlichen Medizinischen Untersuchung zum Thema; "Welchen Einfluss haben Mondphasen und Tierkreis auf Knie-Operationen?". Zwar konnten keine Rückschlüsse auf den Einfluss des Modes festgestellt werden, doch es gilt trotzdem Patientenbedürfnisse auch in diesem Bereich ernst zu nehmen. Zum Abschluss stellte Doz. Dr. Ralf Rosenberger drei seiner Patienten dem Publikum vor und befragte diese zu ihren generellen Erfahrungen und speziell zum Bereich Sport mit Knieprothesen bzw. Knorpeltransplantation.

Zum Thema:
Ob Abnützungen, unfallbedingt oder aufgrund von Entzündungen – Schmerzen im Knie können viele Ursachen haben. Die Knie sind sehr verletzungsgefährdet, eine Fehlbelastung, schwache Muskeln, einseitige Belastungen und Abnützungen bzw. auch Infektionen können dazu führen, dass es zu brennenden, ziehenden oder stechenden Knieschmerzen kommt. Kniearthrosen kommen vor allem in den unteren, gewichttragenden Extremitäten, den Hüft-, Knie- und Fußgelenken vor. Sie häufen sich altersbedingt ab dem 60. Lebensjahr. Aber auch Fehlstellungen, die Entfernung eines Meniskus oder Überbelastung, zum Beispiel durch starkes Übergewicht, können durch die veränderte Belastung den Verschleiß der Knorpel fördern. Da Knorpel über keine Stammzellen und keine Gefäße verfügt sondern ausschließlich Knorpelzellen besteht, kann dieser nicht von sich aus heilen. In Stand gehalten, also vom Körper ernährt, wird er von einer speziellen Knorpelflüssigkeit.

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