Lesachtal
Kräuter und Hausmittel helfen gegen Schnupfnasen

Eine Expertin in Sachen Kräuter und Hausmittelchen: Sandra Egartner aus dem Lesachtal | Foto: Wolfgang Hummer/Slow Food Travel
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  • Eine Expertin in Sachen Kräuter und Hausmittelchen: Sandra Egartner aus dem Lesachtal
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Herbst ist Schnupfenzeit. Deshalb verrät Kräuterexpertin Sandra Egartner Tipps um die Erkältung mit Hausmitteln los zu werden.

LESACHTAL (aju). Vor drei Jahren hat die Lesachtalerin Sandra Egartner ihr Diplom als Praktikerin der traditionellen europäischen Heilkunde gemacht. Mit ihrem Mann führt sie zudem das Berghotel in Klebas im Lesachtal. Besonderes Augenmerk legt die Hausherrin aber auf die von ihr angebotenen Workshops zu den Themen Sammeln und Kochen mit Wildkräutern, Herstellung von Salben, Kinderkochkurse und vieles mehr. Besonders im Herbst, wenn die Schnupfenzeit beginnt, ist das umfangreiche Kräuterwissen der gebürtigen Oberösterreicherin besonders gefragt. Dies gibt sie auch in Form von Kräuterführungen im Lesachtal weiter.

Erste Anzeichen

Wenn unsere Nasenschleimhaut Schwächen zeigt, haben Erkältungserreger leichtes Spiel. Ein häufiger Niesreiz kündigt den Schnupfen an. Mit ein paar Tipps lässt sich dies gut lindern. Husten tritt meistens in Verbindung mit einer Erkältung auf. "Vielfach wird durch Schadstoffe in der Luft oder einen Fremdkörper in der Lunge ein Reizhusten ausgelöst. Wenn keine ernsthafte Erkrankung vorliegt, können Sie mit natürlichen Hilfsmitteln die Beschwerden lindern", sagt Egartner.

Zwei Arten von Husten

Bei Husten sollte man zuerst zwischen trockenem Reizhusten und verschleimtem Husten (Bronchitis) unterscheiden. Kräuter gegen Reizhusten sind vor allem Spitzwegerich, Fichte, Eibisch, Huflattich, Isländisch Moos, Malve oder Königskerze. Gegen Bronchitis rät die dreifache Mutter zu Thymian, Anis, Efeu, Schlüsselblume, Fenchel, Eukalyptus, Zwiebel, Süßholz oder Engelwurz zu greifen. "Je nach Husten empfehle ich diese Kräuter in Form von Tee zu trinken, am besten mit Honig. Bei Reizhusten empfiehlt sich ein Stück Butter in den Tee, da die Schleimhäute wieder befettet werden – und der Reiz ist gemildert", geht Egartner ins Detail.

Zwiebel-Wickel

Zu Salben hingegen greift man vor allem deshalb, weil sie wärmend und entzündungshemmend wirken. Aber auch Wickel können Linderung verschaffen. Dazu rät Egartner Zwiebel in Scheiben zu schneiden, in Schweinefett kurz anzudünsten und diese in einem Tuch eingewickelt auf die Brust zu geben: "Diesen Wickel sollte man am besten über Nacht anwenden. Zwiebel wirkt schleimlösend und entzündungshemmend und mit dem Fett dringt es schneller über die Haut in den Körper ein." 

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Rezepte für Hausmittel


Gegen Schnupfen

Butter: Man schneidet sich ein kleines Stück Butter (Nasenloch passend) ab, legt sich hin und gibt sich die Butter in die Nase, lässt diese schmelzen bis sie sich einen Weg in den Rachen gebahnt hat.
Der Vorteil der Butter: Diese befettet die Nasenschleimhäute und löst harte Sekrete. Dies kann mehrmals täglich durchgeführt werden.
Es hilft auch bei Nasennebenhöhlenentzündungen, jedoch mehrmals täglich und mindestens zwei bis drei Wochen.

Wärmelampe: Zur Ruhe kommen und Wärme genießen: zwei bis drei Mal täglich für zehn bis 15 Minuten die Rotlichtlampe benützen. Es soll sich angenehm anfühlen.

Inhalationssalz:
Rezept: 60 Prozent Steinsalz, 40 Prozent Kräuter (Salbei: auswurffördernd; Zitronenmelisse: beruhigend; Fichte: schleimlösend; Quendel (wilder Thymian): antiseptisch)
Anwendung: ein gehäufter Teelöffel Inhalationssalz in ein Glas (Topf) kochendes Wasser geben und bei einer Temperatur , die angenehm ist, inhalieren. Wenn man kein Inhalationsgerät hat, dann kann man auch am Tisch, den dampfenden Topf , den Kopf darüber. Verstärkt werden die Dämpfe, wenn man über Topf und Kopf ein Handtuch gibt (Zelt) und inhaliert. Die Dämpfe wirken beruhigend auf die Atemwege und schleimlösend. Wirksam ist dreimal täglich für etwa 10 Minuten.

Nach dem Inhalieren empfiehlt Egartner gut gewärmte Butter für die Nase

Erkältungs-Tee:
30 Gramm Holunderblüten: schweißtreibend
20 Gramm Lindenblüten: schlaffördernd
15 Gramm Melissenblätter: beruhigend
5 Gramm Ringelblumenblüten: verstärkt die Wirkung

Einen Teelöffel mit  einer Tasse heißem Wasser übergießen Zehn Minuten bedeckt ziehen lassen.
Trinken Sie viel Kräutertee. Fügen Sie dem Tee etwas Honig und eine Prise Zimt zu. Dieses Gewürz gilt als Bakterien- und Virenkiller. Deshalb ist es auch als Koch- und Backzutat durchaus zu empfehlen.

Bei Husten

Spitzwegerichsirup: Das Ansetzen dieses Sirups ist ohne zu kochen. Der Vorteil dieser Methode besteht darin, dass die vielen guten Inhaltsstoffe weitestgehend erhalten bleiben und nicht zerkocht werden.

Man nimmt ein großes, ausgekochtes, gut verschließbares Glas und schichtet unten 2 cm geschnittene Spitzwegerichblätter hinein. Danach bedeckt man diese mit Braunen Zucker, sodass keine Blätter mehr zu sehen sind. Blätter und Zucker setzen sich. Den Vorgang Schicht für Schicht wiederholen bis das Glas voll ist. Nun das Glas gut verschlossen mindestens zwei Monate in einem gleich temperierten und dunklen Keller lagern, damit die Gärung gute Bedingungen hat.  Nach dieser Zeit den Inhalt des Glases bei Bedarf auf 70 Grad erhitzen, damit eventuelle Keime abgetötet werden. Durch ein Tuch filtern und in dunkle Flaschen abfüllen. Der Sirup ist gut verschlossen und kühl gelagert mind. ein Jahr haltbar.

Er hilft sehr gut bei Reiz-Husten und wird auch von Kindern gern getrunken.

Fichtengelee: Ein Liter Wasser, 500 Gramm Fichtentriebe (Mai), zwei Kilogramm Zucker
Junge Fichtentriebspitzen sammeln und in einen Topf geben. Wasser zugießen (ca. ein Liter), so dass in dem Topf die Fichtennadeln knapp bedeckt sind. Solange kochen, dass sich das Kochwasser leicht milchig - weiß färbt (ca. eine halbe bis eine Stunde, nicht erschrecken, auch die Fichtennadeln färben sich leicht braun/grünlich aber das ist normal). 
Durch ein Moltontuch (Stoffwindel) abseihen. Das Kochwasser in einen sehr großen (!) Topf schütten, das darf darin ruhig verloren aussehen - dann kann man es sehr gut sprudelnd kochen lassen, ohne dass es gleich übergeht. Nun den Zucker dazugeben und kochen lassen - rund drei bis fünf Stunden. Immer wieder "Gelierproben" machen, damit Sie sehen, wie fest er wird. Ich verwende immer ein Zuckerthermometer dazu - ich lasse ihn immer bis zu 125 Grad bzw. 100 Reaumur kochen. Vorsicht: Das ganze ist extrem heiß. 
Etwas abkühlen lassen und in Gläser abfüllen. Fertig.
Empfehlenswert: Löffelweise bei Reizhusten mehrmals am Tag oder einfach den Tee damit süßen.
Tipp: Löffel soll nicht aus Metall sein, denn dieses hemmt die Wirkung.

Rettichsaft: Im Winter hilft auch schwarzer Rettich. Diesen halbieren und aushöhlen. Auf ein Glas stecken und mit Kandiszucker füllen. An einem warmen Ort mind. 4 Std. ziehen lassen. Meist bildet sich unten ein Loch und der Saft tritt ins Glas. Diesen Saft kann man nun stündlich (1 TL nicht metallisch) zu sich nehmen und hilft auch gut bei Reizhusten.

Salbei-Zuckerl: 200 Gramm Honig, 150 Milliliter Wasser, sechs Teelöffel Salbeiblätter, Kleine Silikonförmchen (Weiswürfel)
Zubereitung: Das Wasser wird zum Kochen gebracht und die Kräuter werden damit übergossen und ca. 20 Minuten ausgezogen, dann wird abgeseiht.
Anschließend wird der Kräuterauszug mit dem Honig in der Pfanne karamelisiert. Bei mittlerer Hitze und immer mit einem Kochlöffel zwischendurch umrühren, damit nichts anbrennt.
Wenn die Masse, die nun bereits ziemlich dick und klebrig ist, nach etwa einer halben Stunde zu schäumen beginnt, rasch vom Herd nehmen und in die Silikonformen eingießen.
Wenn sie gut abgekühlt sind, aus den Förmchen nehmen und kurz in Puderzucker wälzen, damit sie beim Aufbewahren nicht einander kleben. Bei guter Lagerung, trocken und kühl, halten sie sich etwa drei Monate.
Nach diesem Rezept können Sie verschiedene Kräuterzuckerl herstellen – dem Geschmack sind keine Grenzen gesetzt.

Eine Expertin in Sachen Kräuter und Hausmittelchen: Sandra Egartner aus dem Lesachtal | Foto: Wolfgang Hummer/Slow Food Travel
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