Unternehmer-Umfrage
Lehrlinge im eigenen Betrieb ausbilden
Für den betrieblichen Erfolg sind laufende Investitionen in die Fachkräfte-Ausbildung unerlässlich, sind sich Unternehmer aus dem Bezirk Hermagor einig.
GAILTAL. Die WOCHE Gailtal bat Unternehmer aus dem Bezirk Hermagor um Antworten auf die Fragestellung „Warum bin ich Lehrlings-Ausbildner – und wie kann es gelingen, unsere Jugend auch in Zukunft für eine attraktive Lehre zu motivieren?“ Hier die Antworten im Überblick.
Wertschätzend miteinander
Unternehmer Franz Wiedenig, der den Haustechnik-Betrieb mit bis zu 30 Mitarbeitern seit 1996 in Eigenverantwortung leitet, hat langjährige Erfahrung in der Ausbildung von Lehrlingen: „Es gehört zu unserer Firmen-Philosophie, dass wir unseren Mitarbeitern die beste Aus- und Weiterbildung ermöglichen und stets ein wertschätzendes Miteinander pflegen.“
Zum Nachdenken
Kosmetikerin Katrin Philippitsch zeigt auf: „Motivierte Lehrlinge zu finden, ist schwer. Lehre findet zu wenig Wertschätzung. Doch ohne Lehrlinge würde unser Handwerk bald aussterben. Ich bin in meiner Branche die Einzige, die Lehrlinge ausbildet. Das regt zum Nachdenken an."
Der Teamgeist
Vor 30 Jahren gründete Ernst Wieser seinen Malerei-Betrieb. Auch er schwört auf Lehrlingsausbildung im eigenen Betrieb. „Jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin trägt massgeblich zum gemeinsamen Erfolg bei. Wir vertrauen auf die Stärke unserer Teamarbeit, um unser Potenzial bestmöglich einzusetzen. Lehrlinge sind bei uns vom ersten Tag an vollwertige Team-Mitglieder.“
Jeder braucht jeden
Tischlermeister Rainer Holz aus Weissbriach, Obmann des Vereins „Zukunft Handwerk und Industrie Gailtal“ (ZHIG), setzt auf Kooperation zwischen Eltern, Lehrern und Unternehmern: „Mit unseren jährlichen Berufsorientierungsmessen und den bewährten Schnuppertagen informieren wir die vor der Berufswahl stehende Jugend über die vielfältigen Möglichkeiten, die eine Lehre bietet. Lehre mit Matura, aber auch Meisterprüfung sowie Fachhochschule oder Universität stehen hoch im Kurs.“
ZUR SACHE
Fachkräfte: Eine Lehre bringt hohe Vielseitigkeit. Erfolgreiche Berufstätige aller Branchen sehen in der täglichen Praxis, dass es vielerorts an ausgebildeten Fachkräften fehlt. Unisono erklären Firmen-Inhaber aus dem Bezirk, dass – trotz aktueller Corona-Krise – die Auftragslage der regionalen Betriebe zufriedenstellend ist, was auch den vielen Fachkräften zu verdanken ist.
Werner Plasounig, Bezirksstellenleiter der Wirtschaftskammer in Hermagor, weist darauf hin, dass in unserer Region der Stellen-Andrang auffallend niedrig ist: „Das bedeutet, dass laufend mehr Lehrstellen angeboten werden als es potenzielle Lehrstellen-Suchende gibt. Im Umkehrschluss bedeutet diese Tatsache, dass der Lehrstellen-Markt für Suchende noch sehr aufnahmefähig ist, und dass sich den Jugendlichen ausgezeichnete Chancen bieten, eine passende Lehrstelle zu finden."
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