"Die Bewohner geben so viel zurück"
Dankbarkeit ist im Haus an der Traisen der Lohn für ehrenamtliche Helfer.
ST. PÖLTEN (jg). Peter Brunken etwa ist ein bis zwei Mal pro Woche im Haus an der Traisen, um die knapp über 120 Bewohner des Pflegeheims mit Zaubertricks zu unterhalten. Roswitha Baumgartner war früher hauptberuflich in der Pflege tätig. Nun spielt sie Karten, veranstaltet Geburtstagsfeiern und sorgt schon mal mit einem humorvollen Striptease für Begeisterung. Auch Friederike Kommer, die das Hospiz als „Vorzimmer zum Himmel“ bezeichnet, und der St. Pöltner Tausendsassa Robert „Mucki“ Nistl, der gerne auch „Generaldirektor“ genannt wird, engagieren sich im Haus. Alle ehrenamtlich, in ihrer Freizeit.
"Bewohner wünschen vor allem Zeit"
Den Bewohnern gefällt das Angebot der Ehrenamtlichen, wie erste Ergebnisse einer intern im Pflegeheim durchgeführten Umfrage zeigen. 2003, als Ehrenamt-Koordinatorin Rita Renner in das Haus kam, seien noch kaum ehrenamtliche Helfer im Einsatz gewesen. 2013 leisteten schon 50 empathische Personen rund 12.000 Stunden freiwillige Arbeit.
„Die Bewohner wünschen sich vor allem Zeit“, sagt Renner. Diese können die Ehrenamtlichen wie Brunken den Bewohnern widmen. Den Wunsch nach einer derartigen Tätigkeit habe er schon länger gehegt. Zuerst dachte er ans Rote Kreuz. Angekommen ist er im Haus an der Traisen.
Aufgaben und Beschäftigung
Hier habe er selber Aufgaben und eine Beschäftigung, sagt der Pensionist. In der Runde neben den anderen Ehrenamtlichen zeigt sich aber, dass mehr dahinter steckt. Nämlich Dankbarkeit, die über das Materielle hinausgeht und offenbar gut tut. Denn egal ob ein Ausflug ins Kaffeehaus, zum Markt, ein Auftritt mit der Gitarre, das Pflegen des bei den Bewohnern beliebten Gartens oder einfach das Reden – "Die Bewohner geben so viel zurück", sind sich die Ehrenamtlichen einig.
Haus an der Traisen
Das Landespflegeheim ist seit dem Jahr 2000 in Betrieb und bietet insgesamt 121 Pflegeplätze, elf Betten in der 2010 eröffneten Hospizstation und zusätzlich ein Bett für Schwerstpflege. Ehrenamtliche Mitarbeiter sind laut Rita Renner stets herzlich willkommen.
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