Hilfe für Geflüchtete in Herzogenburg
Brücken statt Festungen bauen
Die Seebrücke ist eine internationale Bewegung für sichere Fluchtwege, entkriminalisierte Seenotrettung und die menschenwürdige Aufnahme von Geflüchteten.
HERZOGENBURG. Unter dem Motto "Brücken statt Festungen" ist die Seebrücke in Herzogenburg tätig. Sprecher Florian Schmiedecker, Tino Liangos und Anna Distelberger haben es sich zum Ziel gesetzt, auch auf regionaler Ebene für Solidarität und Hilfe für Menschen auf der Flucht ein Zeichen zu setzen.
Hilfe zur Selbsthilfe
In Zeiten von sozialer Kälte soll durch die Sammelaktion inklusive Benefizveranstaltung versucht werden, den Geflüchteten in Zukunft zumindest körperliche Wärme zu spenden. "Wir wollen gemeinsam mit der Zivilgesellschaft in Form von Kunst und Kultur in Herzogenburg Brücken bauen, für Menschen auf der Flucht entlang der Balkanroute und für ein solidarisches Miteinander in Herzogenburg", erklärt Florian Schmiedecker.
Unmenschliche Umstände
Ibrahim Rasool, ein afghanischer FIFA-Schiedsrichter, kämpfte für die Rechte der afghanischen Frauennationalfußballmannschaft und wurde dafür von den Taliban verfolgt. 51 Mal probierte er das sogenannte „Game“ – den Grenzübertritt nach Kroatien, bis er erfolgreich war. Bereits während seiner Flucht stand er immer in enger Zusammenarbeit mit SOS Balkanroute. Er half bei der Verteilung der Hilfsgüter, unterstütze und übersetzte für die Familien auf Englisch. "In Kroatien herrscht ein System der Gewalt gegen Flüchtende. Die Gewalt, die ich bei der kroatischen Polizei erlebt habe, kenne ich sonst nur von den Taliban. Sie sehen uns nicht als Menschen an", berichtet Ibrahim Rasool.
Geben und zurückgeben
"Menschen, die man mit Wärme empfängt, geben auch wieder zurück", meint Florian Schmiedecker, "viele Menschen mit Fluchterfahrung beteiligen sich dann auch selbst an Hilfsaktionen." Oftmals sind Organisationen wie SOS Balkanroute der einzige Lichtblick für Geflüchtete. "Humanitäre Hilfe zeigt den Geflüchteten, dass sie nicht alleine sind", so Ibrahim Rasool.
Zweite Chance
"Die Sammelaktion ermöglicht es jedem, der sich beteiligen möchte, Dingen, die mitunter nicht mehr benötigt werden, eine zweite Chance zu geben.
Damit können wir durch das Teilen unseres Überflusses aktiv dazu beitragen, das Leben anderer zu verbessern", so Bürgermeister Christoph Artner von Herzogenburg, der seine Unterstützung ausspricht.
Zur Sache:
Sachspendenannahme im Volksheim Herzogenburg:
17.02 14:00-22:00 Uhr
18.02. 11:00-15:00 Uhr
Wichtig: Bitte an die Sachspendenliste halten
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