PV-Strom Maßnahmen prämiert
Inzersdorf-Getzersdorf ist Bezirksmeister
Niederösterreich ist Ökostrom-Lokomotive Österreichs. Stadt St. Pölten ist Sonnenmeister, Inzersdorf-Getzersdorf ist Bezirksmeister und Kapelln punktet bei e5-Programm.
REGION HERZOGENBURG/TRAISMAUER. Im Stadtsaal Mank kürte die Energie- und Umweltagentur gemeinsam mit der Dorf- und Stadterneuerung all jene Gemeinden, die niederösterreichweit den größten Zuwachs an PV-Leistung pro Einwohner in einem Jahr verzeichnen konnte. LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, eNu-Geschäftsführer Herbert Greisberger und Ex-Fussballprofi Toni Pfeffer zeichneten die jeweiligen Bezirksmeister, den Landesmeister sowie den Sonnenmeister aus.
„2023 war ein Rekordjahr für die erneuerbare Energie in Niederösterreich. Im Vorjahr wurden über 52.000 neue Photovoltaik-Anlagen installiert, damit waren Ende 2023 insgesamt 125.000 Photovoltaik-Anlagen in Betrieb. Konkret bedeutet das, im Vorjahr wurden so viele Photovoltaik-Anlagen errichtet, wie in den letzten sechs Jahren. Damit ist Niederösterreich die Ökostrom-Lokomotive Österreichs“,
so LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf bei der Auszeichnung und ergänzt
„Hinter den Zahlen stehen Menschen, die sich für die Energiewende einsetzen und sie vorantreiben. Ich gratuliere den Ausgezeichneten herzlich zu den beeindruckenden Ergebnissen!“
Inzersdorf-Getzersdorf ist Bezirkschampion
In der Gemeinde wurden im Vorjahr 58 neue PV-Anlagen verzeichnet, somit 178 insgesamt. Die Leistung pro Einwohner beläuft sich daher auf 2,566 kWp, das bedeutet ein Plus von 1,530 kWp pro Einwohner. Damit erreicht die Gemeinde Ende des Vorjahres bereits 107 Prozent der Klimaziele für Gemeinden bis 2030 und leistet damit einen wesentlichen Beitrag im Rahmen des Klima- und Energiefahrplans des Landes Niederösterreich. Der aktuelle Stand sind nun insgesamt 2.269 PV-Anlagen. Damit ist St. Pölten beim Umsetzungsgrad der Klimaziele bis 2030 auf 54 Prozent. Zudem stieg St. Pölten erstmals ins e5-Programm ein.
• Audits und fünf neue Gemeinden in der Königsdisziplin e5
Das e5-Programm ist in Niederösterreich ein Erfolgsmodell. 2012 zählten zehn Gemeinden dazu, heute sind es bereits 68. „Die e5 Gemeinden verfolgen das Ziel, ihren Energieverbrauch zu reduzieren, erneuerbare Energien zu fördern und somit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Die Auszeichnung als e5 Gemeinde ist ein hohes Qualitätsmerkmal und zeigt das Engagement einer Gemeinde für eine nachhaltige Energiepolitik“, so Herbert Greisberger von der Energie- und Umweltagentur, die Gemeinden bei dem e5-Prozess berät und begleitet. Insgesamt sind 182 „e“ auf die 68 Gemeinden verteilt.
Kapelln mit 56,4 Prozent Umsetzungsgrad
Kapelln erreicht mit einem Umsetzungsgrad von 56,4 Prozent 3 von 5 "e" im e5-Programm. Die Gemeinde zeichnet sich als Energiebuchhaltungsvorbildgemeinde seit 2017 aus und hat 2018 eine öffentliche e-Tankstelle am Gemeindeamt errichtet. Im Jahr 2019 wurden eine Energiehaushaltsbefragung durchgeführt, ein Leitbild erstellt und alle Radabstellanlagen auf dem Gemeindegebiet erneuert, letzteres in Kooperation mit dem Nachhaltigen Beschaffungsservice NÖ. Kapelln bezieht 100 Prozent erneuerbaren Strom für Gemeindegebäude und Anlagen und heizt kein öffentliches Gebäude mehr mit fossilen Energieträgern. Im Jahr 2023 fand eine Veranstaltung mit dem Solar Butterfly des Schweizer Klimapioniers Louis Palmer statt, und Kapelln gründete eine Energiegemeinschaft als eine der ersten Pilotgemeinden.
St. Pölten mit 932 neuen PV-Anlagen an der Spitze
Der Zuwachs pro Gemeinde resultiert aus den installierten PV-Anlagen der Bürgerinnen und Bürger sowie der PV-Anlagen der Gemeinde. Allein alle im Stadtsaal ausgezeichneten Gemeinden haben 2023 mehr als 4.000 neue PV-Anlagen errichtet. Mit einem Zuwachs an Photovoltaik-Leistung von rund 6.7 kWp sicherte sich Grafenwörth den Titel als Landesmeisters, also den Champion aller Bezirksmeister. Zum Vergleich: Um den Energieverbrauch eines Haushalts für ein Jahr zu decken, benötigt man durchschnittlich vier kWp. St. Pölten ist Sonnenmeister: In der Landeshauptstadt wurden die meisten PV-Anlagen innerhalb eines Jahres errichtet, nämlich 932 Stück. Der aktuelle Stand sind nun insgesamt 2.269 PV-Anlagen. Damit ist St. Pölten beim Umsetzungsgrad der Klimaziele bis 2030 auf 54 Prozent. Zudem stieg St. Pölten erstmals ins e5-Programm ein.
Neuzugänge und Innovationen
Mit St. Pölten, Traiskirchen, St. Peter in der Au, Laab im Walde und Blumau-Neurißhof sind fünf neue e5-Durchstarter hinzugekommen. All jene 16 Gemeinden, die ein Audit durchlaufen mussten, konnten den hohen Standard halten.
Baden und Wieselburg haben die höchste e-Anzahl erneut gehalten. Sie wurden bereits 2023 mit dem Energy Award Gold in der Schweiz ausgezeichnet – die höchste Auszeichnung für e5-Gemeinden auf europäischer Ebene.
Innovationspreise
In einer weiteren Kategorie wurden Betriebe ausgezeichnet, die innovative Lösungen im Bereich des Sonnenstroms entwickelt haben. Die Innovationspreisträger bieten wegweisende Lösungen für nachhaltige Energiegewinnung: Etwa Silosophie aus Engelhartstetten. Hier arbeiten Sonnenkraftwerken auf Silotürmen mit 174 Paneele, die 48.000 kWh erzeugen. Ebenfalls ausgezeichnet wurde DAS Energy aus Wr. Neustadt, das flexible PV-Systeme für Gewächshäuser, Zelte und Container produziert. Der dritte Innovationspreis ging an PREFA aus Marktl/Lilienfeld für die Solardachplatte, die Dach und Sonnenkraftwerk vereint und bis zu 87 Prozent Recyclinganteil beinhaltet.
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