Neun Jahre Knast für Signalstift-Räuber
Überfall auf Herzogenburger Wettlokal, Täter war zurechnungsfähig
HERZOGENBURG/ST. PÖLTEN (ip). Ein weiteres Gutachten im Prozess gegen den 39-jährigen Markus K., dem die Staatsanwaltschaft St. Pölten zwei Raubüberfälle in Herzogenburg zur Last gelegt hatte, bestätigte abermals die Zurechnungsfähigkeit des sechsfach teils einschlägig vorbestraften Mannes. „Man könnte ihn sogar bis zu 20 Jahre einsperren“, gaben Staatsanwalt Karl Fischer und Richter Markus Pree zu bedenken. „Wenn´S damit glücklich san!“, lautete die provokante Antwort des Beschuldigten. Schließlich fasste er neun Jahre Haft für versuchten Raub und versuchten schweren Raub aus (rechtskräftig).
Helfer in Bauch geschossen
Mit einem Zettel, auf dem „Das ist ein Überfall!“ zu lesen war, einer Sturmhaube mit Schlitzen maskiert und einem Signalstift zum Abschießen von Leuchtpatronen, überfiel K. im Mai 2013 ein Wettlokal in Herzogenburg. Die Angestellte telefonierte gerade mit ihrem Freund und konnte so Hilfe herbeirufen. Als ihr Freund ins Lokal kam, schoss der schweigsame Räuber dem Bekannten eine Patrone in den Bauch. Die Polizei konnte den Räuber unmittelbar danach festnehmen. Im Zuge der Ermittlungen stellte sich heraus, dass der Täter noch vor dem Überfall auf das Wettlokal einen Mann bedroht und ebenfalls Geld verlangt hatte. Er sei schon durch Alkohol – seiner Aussage nach war es Bier in Kombination mit Beruhigungstabletten – beeinträchtigt gewesen, weshalb der Schöffensenat von der Möglichkeit einer Strafschärfung von bis zu 20 Jahren Haft Abstand nahm.
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