Mein Bezirk, meine Familie
Traisental: Wie kommen die Kids zur Schule?
Im dritten Teil der Serie "Mein Bezirk, meine Familie" dreht sich alles um das Thema Mobilität bei Kindern.
REGION (sl). Montagmorgen um halb Acht: Eine Schlange von Autos drängt sich auf den Parkplatz der Schule. Dazwischen Kinder, die eilig von ihren Müttern oder Vätern verabschiedet werden. Heutzutage bereits ein gewohntes Bild. Im dritten Teil unserer Familien-Serie beleuchten wir, wie unsere Kinder zur Schule kommen.
Verkehrschaos am Morgen
Bernhard Moser, Leiter der Volksschulen St. Andrä und Inzersdorf-Getzersdorf, erklärt, wie seine Kinder den Schulweg bestreiten: "In Inzersdorf haben wir einen Gemeindeschulbus, den Kindergarten- und Schulkinder benutzen. Ungefähr kann man sagen, dass ein Drittel der Kinder den Bus nimmt, ein Drittel zu Fuß kommt und ein Drittel mit dem Auto gebracht wird." In St. Andrä sieht es etwas anders aus: "Es gibt eine öffentliche Anbindung, die von circa einem Viertel der Kinder genutzt wird. Ein weiteres Viertel kommt mit dem Auto und zwei Viertel gehen." Obwohl nur etwa 25 Prozent der St. Andräer Volksschulkinder mit dem Auto gebracht werden, verursacht der daraus resultierende Stau ein "richtig schönes Verkehrschaos": "Die Verkehrssituation in Inzersdorf ist im Vergleich besser, weil es einen großen Parkplatz gibt", erzählt Moser weiter. Was er von diesem Verkehrschaos hält? "Wenn der Schulweg zu Fuß begehbar ist, sollte er auch zu Fuß begangen werden. Natürlich ist das nicht immer möglich." Reinhard Windl, Direktor der Volksschule Herzogenburg, ist ähnlicher Meinung: "Es gibt unterschiedliche Gründe, warum Kinder mit dem Auto zur Schule gebracht werden. Wünschenswert wäre sicher, dass die Kinder zu Fuß gehen, weil die Bewegung und der Sozialkontakt durch den bestrittenen Schulweg eine wichtige Erfahrung sind."
Zur Sache
Laut einer von den Bezirksblättern in Auftrag gegebenen Studie halten es 65% der Befragten im Zentralraum für angebracht, dass Kinder den Schulweg nur mehr in Begleitung eines Erwachsenen zurücklegen. Möglicherweise Grund für dieses Ergebnis: Der tragische Fall des 9-Jährigen, der auf dem Schutzweg von einem Lkw überfahren wurde. 61% finden es nicht in Ordnung, dass Kinder fast nur noch mit dem Auto in die Schule gebracht werden. 61% meinen, dass Kinder heutzutage zu sehr behütet werden.
In der nächsten Ausgabe:
Sport, Musik und Kultur – so verbringen die Kinder ihre Freizeit.
meinbezirk.at/familie2019
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