So bio ist das Traisental

Spatenprobe am Feld mit Helga und Karl Priesching.
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  • Spatenprobe am Feld mit Helga und Karl Priesching.
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REGION (bt). Immer mehr Konsumenten wollen mit gutem Gewissen genießen. Bio allein ist gut, noch besser sind Biolebensmittel aus der Region. Die Bezirksblätter haben den Bezirk St. Pölten dem Bio-Check unterzogen und einen Traisentaler Biobauern besucht.
Was die Anzahl der Höfe und das Ausmaß der bewirtschafteten Fläche betrifft, liegt unser Bezirk im biologischen Mittelfeld. „Für nächstes Jahr rechnen wir mit zusätzlichen 300 Betrieben“, spricht LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf für das Bundesland.

"Bio passiert im Kopf"

"Weil das meiner Natur eher entspricht als der konventionelle Landbau, wo sich fast alle Irritationen, in fast allen Kulturen, zu fast jeder Zeit bekämpfen lassen. Es kommt nur darauf an inwiefern du gewillt bist, deine Geldbörse aufzumachen", erklärt Karl Priesching aus Reichersdorf in der Gemeinde Nußdorf, warum er und seine Frau Helga im Jahr 2002 auf bio umgestellt haben. Für das Ehepaar eine willkommene Herausforderung, denn das Produktionsrisiko ist ein höheres. "Ich kann nichts direkt bekämpfen, man muss sich alles im Vorfeld überlegen", meint der Landwirt, nachdem er synthetische Dünge- und Pflanzenschutzmittel von seinem Hof verbannt hat. Ein noch größeres Risiko als im Ackerbau stellt das im Weinbau dar. "Wir sind bio oder nicht, wir wollten keinen geteilten Betrieb."

Begrünung verbessert Boden

Der Herbstanbau ist am Biohof Priesching nun abgeschlossen. "Ich habe sogenannte Zwischenfrüchte angebaut. Gründüngungen, die zum größten Teil über den Winter gehen. Die gehören noch niedergemulcht", erklärt der 56-Jährige. So eine Begrünung, die etwa aus Pferdebohne, Wicke, Erbse, Klee oder Luzerne bestehen kann, ist von enormer Bedeutung. "Das ist alles, Unkrautkur, Dünger, Humusaufbau und Regenwurmfutter", erzählt Karl.
Wie gut der Biobauer seine Felder kennt, zeigt sich, als er das unterirdische Wurzelgeflecht der Begrünung kontrolliert. Schon beim ersten Stich in die Erde ist auch ein Regenwurm auf der Schaufel. "So soll das sein bei einem Biobauern", freut sich der Bauer über den Nützling und meint: "Jeder Landwirt der Felder bewirtschaftet und meint er hat keine Viecher lügt." Denn auf einen Hektar Feld kommt die Masse an Bodenlebewesen von fünf Kühen. "Ich habe hier fünf Kühe oder Stiere die im Untergrund werkeln und ihre Ausscheidungen hinterlassen."

Natur hat großes Potential

"Ich sage immer, wenn ich wissen will, wie meine Felder ausschauen, muss ich nur meine konventionellen Kollegen fragen", lacht der zweifache Vater. Denn bei diesen ist die Neugierde oft groß - vielleicht auch die Verwunderung, wenn trotz aller Schwierigkeiten und Gefahren kein Unterschied zu erkennen ist. Balsam für die Seele von Karl Priesching, während Gattin Helga vor allem eines begeistert: "Welches Potential die Natur von selbst hat, ganz ohne Chemie."

Zur Sache

Im Bezirk St. Pölten bewirtschaften 265 Biobauern 7.726 Hektar. Die meisten Biohöfe, nämlich 531, sind im Bezirk Zwettl, während die größte Fläche, 18.880 ha, in Horn bestellt wird. 1980 gab es in ganz Niederösterreich 17 Biobetriebe, heute sind es 5.280. Das sind 20 Prozent aller Bauernhöfe in NÖ.

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