Landesgericht Krems
132 Chihuahuas beschlagnahmt: Sechs Monate bedingt für Hobbyzüchterin
Der Fall hatte für Aufsehen gesorgt. Im August 2021 wurden im Haus einer 57-jährigen Altenpflegerin aus dem Bezirk Gmünd nach einer anonymen Anzeige 132 Chihuahuas beschlagnahmt.
Kot und Urin im Haus
Die Hunde hatten laut Anklage über mehr als ein Jahr im total verkoteten Haus der nun am Kremser Landesgericht wegen Tierquälerei Angeklagten gelebt.
Inzest
Die Amtstierärztin der Bezirkshauptmannschaft Gmünd sagte im Zeugenstand, dass „Boden und auch Möbel mit Urin und Kot verunreinigt gewesen seien. Die Beschuldigte sei auf Grund des Schmutzes in Gummistiefeln im Haus gegangen. Die Tiere seien verschreckt und aggressiv gewesen. Viele hätten wegen Inzest Fehlbildungen aufgewiesen.
Trächtig
Zudem wären die Chihuahuas generell in einem äußerst schlechten Gesundheitszustand gewesen, viele von ihnen auch trächtig“. Schon während des Abtransports hätte eine Hündin geworfen. In den nächsten Wochen seien noch 47 Welpen geboren worden.
Schuldig bekannt
Die Angeklagte bekannte sich schuldig. Sie hätte 2018 von einem bekannten Paar, das delogiert worden sei, 13 Hunde übernommen und eine Hobbyzucht angemeldet. 2020 hätte sie die Kontrolle über die Vermehrung der Tiere verloren, da sie wegen der Corona-Situation permanent Dienste habe machen müssen und komplett überfordert gewesen sei.
Die Verteidigung plädierte auf eine Geldstrafe für die Mandantin. Dem schloss sich die Richterin nicht an und verurteilte die Frau wegen Tierquälerei zu sechs Monaten bedingter Haft mit dreijähriger Bewährung. Das Urteil ist rechtskräftig. –Kurt Berger
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